Graz/Wien – Der österreichischen Weltraumforschung stehen entscheidende Veränderungen bevor. Ende August 2018 geht Wolfgang Baumjohann als Direktor des Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Pension. Mit dem nächsten Direktorposten ist künftig auch eine Professur an der TU Graz verknüpft. Laut der Berufungskommission sind 36 Bewerbungen eingegangen.

Seit 2004 ist Wolfgang Baumjohann Direktor des Instituts für Weltraumforschung an der ÖAW in Graz. Er ist in dieser Position dem langjährigen Direktor Willibald Riedler nachgefolgt. Mittlerweile hat auch er das Pensionsalter erreicht. Seine Nachfolge wird durch eine gemeinsame Berufung durch die ÖAW und die TU Graz geregelt: Der oder die künftige wissenschaftliche und administrative Leiter oder Leiterin des IWF wird künftig auch eine unbefristete Professur für Weltraumwissenschaften an der Technischen Universität Graz innehaben und zu jeweils 50 Prozent ausüben, wurde in der gemeinsamen Ausschreibung im Sommer festgehalten.

Heraustagende internationale Bewerber

Die gemeinsame Berufung erhöhe die Attraktivität der Position für heraustagende internationale Bewerber und schaffe nachhaltige Energien, hieß es vonseiten der ÖAW. Die "erfreulich hohe Zahl" von mehr als 30 Bewerbern und Bewerberinnen zeige, dass der gemeinsam beschrittene Weg erfolgversprechend sei. "Die Kombination beider Funktionen bringt eine Win-win-Situation für beide Institutionen", hob auch der ehemalige Rektor der TU Graz und Vorsitzende der Berufungskommission, Hans Sünkel, hervor.

Zur Frage, wie viele internationale Bewerbungen konkret darunter sind und ob sich auch Frauen beworben haben, wollte Sünkel mit Bezug auf das laufende Verfahren nicht näher Auskunft geben. Fest stehe, dass die Kommission noch in diesem Jahr entscheiden werde, wer zum öffentlichen Hearing geladen werde. Das Hearing mit "fünf bis zehn Personen" werde Anfang 2018 stattfinden, wie Sünkel sagte. Im Anschluss wird laut ÖAW die Berufungskommission zu voraussichtlich drei Kandidatinnen oder Kandidaten vergleichende Gutachten von internationalen Experten einholen. Auf dieser Basis wird die Berufungskommission eine Empfehlung für einen gereihten Dreier-Berufungsvorschlag abgeben. (APA, 25.10.2017)