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Benjamin Netanjahu und...

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...wie er seine Kritiker sieht.

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Jerusalem – In einer Parlamentsansprache hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu seine Kritiker als griesgrämige "Sauergurken" verunglimpft. Medien und Opposition reagierten am Dienstag empört auf die Ansprache vom Vortag. "Die Trübsal-Industrie existiert weiter und sie hat ihre Repräsentanten in diesem Gebäude und in den Medien", sagte Netanjahu vor der Knesset.

"In der letzten Zeit hat die Trübsal-Industrie einen neuen Zweig hervorgebracht, den Zweig der Sauergurken." Netanjahu warf seinen Kritikern vor, systematisch ein düsteres Bild der Lage in Israel zu zeichnen und seine Erfolge herunterzuspielen. Die schon als "Sauergurken-Rede" beschriebene Ansprache ist die jüngste in einer Reihe harscher Attacken des Regierungschefs auf Mitglieder der weiter links stehenden Opposition und die Medien, denen er vorwirft, sie wollten seine rechts-religiöse Regierung stürzen.

"Das Volk isst gerne Eingelegtes"

"Es ging wieder mal nur um ihn", sagte Jair Lapid, Vorsitzender der Zukunftspartei, dem israelischen Armeesender am Dienstag. "Sie sind kein Opfer, Sie sind mit Unterbrechungen seit 20 Jahren Ministerpräsident."

Die Polizei ermittelt wegen Korruptionsverdacht in mehreren Fällen gegen Netanjahu. Nach Medienberichten soll er in den kommenden Wochen erneut befragt werden.

Am Montagabend tweetete Netanjahu ein Bild von sich an seinem Schreibtisch, er lächelt darauf süffisant und lehnt sich auf eine riesige Konservendose mit sauren Gurken. "Wir haben ein wunderbares Volk, das gerne Eingelegtes isst, aber wir sind nicht sauertöpfisch", schreibt er nebem einem kleinen, grünen Gurken-Emoticon. (APA, red, 24.10.2017)