Laut Plan soll das fertige Librem 5 im Jänner 2019 in den Versand gehen.

Foto: Librem 5

Vor zwei Wochen hat die Crowdfunding-Kampagne für das freie Smartphone "Librem 5" ihr Mindestziel von 1,5 Millionen Dollar erreicht. Nun ist die Sammelaktion zu Ende gegangen. Interessenten haben insgesamt rund 2,14 Millionen Dollar beigesteuert, womit der ursprünglich angestrebte Betrag um über 40 Prozent übertroffen wurde.

Von den angebotenen Zusatzzielen wurde allerdings keines erreicht. Ab vier Millionen Dollar hätte man etwa Käufern eine VoIP-Nummer spendiert, bei zehn Millionen hätte man eine Möglichkeit entwickelt, auch Android-Apps auf den Geräten in einer isolierten Umgebung auszuführen.

Hardware-Schalter für Kamera und Mikrofone

Wie Android nutzt auch das am Librem 5 laufende PureOS den Linux-Kernel. Apps sollen aber ausschließlich HTML5-basiert sein. Das System ist quelloffen, man verspricht verschlüsselte, dezentralisierte Kommunikation über den "Matrix"-Standard. Dazu soll keinerlei Tracking der Nutzer erfolgen und weitere Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre implementiert werden.

Zur Hardware verrät man bislang nur, dass man den Prozessor vom Baseband trennen möchte und das Handy 2G, 3G und LTE beherrschen soll. Bei der Displaygröße legt man sich auf fünf Zoll fest. Es soll Schalter geben, mit denen sich die Kameras, das Mikrofon und alle Drahtlosverbindungen komplett deaktivieren lassen. Das Gerät soll sich außerdem mit einem Bildschirm verbinden und mittels Maus und Tastatur auch im Desktopmodus nutzen lassen, wie etwa manche Windows-Handys via Continuum oder Samsungs jüngste Flagschiffe mittels "Dex"-Dock.

Dev-Kits sollen im Juni verschickt werden

Beim Prozessor strebt man an, eine Freescale i.MX 8-CPU (je nach Modell entweder der Einsteiger- oder Mittelklasse zuzuordnen) zu verwenden, die man mit drei GB RAM ausstatten will. Der 32-GB-Onboardspeicher soll per microSD-Karte erweitert werden können. Die Grafikeinheit des Typs Vivante soll mit einem quelloffenen Treiber angebunden werden.

Laut Roadmap wird die Auslieferung frühestens Im Jänner 2019 beginnen. Entwickler-Kits, die die Basis-Hardware nebst Display, Kamera und diverser Sensoren bieten, sollen im kommenden Juni verschickt werden. Für Purism ist es nicht das erste Hardware-Produkt: Mit dem Librem 13 und 15 bietet man bereits selbst entwickelte Linux-Laptops an. (gpi, 25.10.2017)