Kabul – Bei einem nächtlichen Angriff der radikalislamischen Taliban auf einen Sicherheitsposten in Westafghanistan sind mindestens neun Soldaten getötet worden. Ein Sprecher der Provinz Farah, Naser Mehri, sagte am Mittwoch, "eine große Zahl von Taliban" habe den Posten im Posht-Rod-Bezirk gegen Mitternacht angegriffen.

Sie seien mit frischen Truppen und Luftangriffen abgewehrt worden. Dabei seien 17 Talibankämpfer getötet worden. Armee und Polizei berichten mittlerweile mehrmals wöchentlich von Überfällen wie dem in Farah. Die Taliban haben seit dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes im Dezember 2014 rund elf Prozent des Landes wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Offenbar als Reaktion auf die neue Afghanistanstrategie der USA, die mehr Truppen im Land und sehr viel mehr Luftangriffe vorsieht, hatten sie allein in der vergangenen Woche in Offensiven und Anschlägen in insgesamt sieben Provinzen rund 250 Zivilisten und Sicherheitskräfte getötet.

2016 waren mehr als 8.000 afghanische Soldaten und Polizisten ums Leben gekommen. Internationale Beobachter halten es für möglich, dass diese Zahl 2017 übertroffen wird. (APA, 25.10.2017)