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Rom/Washington – Der US-Investmentfonds und BAWAG-Großaktionär Cerberus hat ein Angebot für die Übernahme der kompletten Airline Alitalia eingereicht. Das Offert wurde jedoch nicht im Rahmen des Wettbewerbs vorgestellt, den die Sonderverwalter der italienischen Airline ausgeschrieben haben, da die Bedingungen laut dem US-Fonds zu einschränkend seien, berichtete die Tageszeitung "Financial Times".

Cerberus sei im Moment nicht mit anderen Bietern offiziell am Rennen um die Übernahme der Airline beteiligt. Der US-Fonds sei jedoch an der Akquisition interessiert, sollte die Fluggesellschaft von Grund auf umstrukturiert werden, berichtete das Blatt. Zwischen 100 und 400 Mio. Euro sei Cerberus bereit, für die Alitalia auszugeben.

Sieben verbindliche Angebote sind nach Ablauf der Frist für die Einreichung der Angebote für die Übernahme der Alitalia am 16. Oktober eingetroffen. Diese werden jetzt von den drei Sonderverwaltern geprüft. Angebote liegen laut Medienangaben von der AUA-Mutter Lufthansa sowie von Easyjet auf dem Tisch.

Die italienische Regierung bemüht sich, Alitalia als Ganzes verkaufen und nicht den Flugbetrieb von den Bodendiensten zu trennen. Allerdings scheint fraglich, ob es überhaupt jemanden gibt, der Alitalia als Ganzes übernehmen würde – die Fluggesellschaft gilt als unsanierbar. Der Billigflieger Ryanair hatte Ende September sein Interesse zurückgezogen.

Easyjet bekundete zwar gemäß einer Mitteilung ebenfalls Interesse. Allerdings will auch die britische Billigfluggesellschaft nur für bestimmte, zu ihrer Strategie passende Teile von Alitalia bieten. Die Regierung in Rom hat die Frist für den endgültigen Abschluss des Verkaufsprozesses verschoben: Ende April 2018 soll alles unter Dach und Fach sein. (APA, 25.10.2017)