In immer mehr Weltgegenden geht man gegen die problematischen Sackerl vor.

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Santiago de Chile – Chile will verstärkt gegen Plastikmüll im Ozean vorgehen. Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet unterzeichnete am Mittwoch (Ortszeit) ein Gesetz, das Plastiksackerl aus mehr als hundert Küstenorten des südamerikanischen Landes verbannen soll. "Unsere Fische sterben durch die Aufnahme von Plastik oder strangulieren sich", sagte Bachelet bei einem Auftritt im Surfresort Pichilemu.

"Bei dieser Aufgabe müssen alle zusammenarbeiten", fügte die Staatschefin hinzu. Das Ökosystem der Ozeane müsse geschützt werden, bekräftigte Bachelet in ihrer Rede. Zusätzlich zu den insgesamt 102 küstennahen Städten und Dörfern, aus denen Plastiksäcke verbannt werden, sollen sich auch weitere Orte in Chile dem Vorstoß anschließen können. Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßte die Initiative als "sehr wichtigen Meilenstein für Chile". Dieser eröffne dem gesamten Land die Möglichkeit, sich von Plastiksackerln zu verabschieden.

Einer Studie des US-Wissenschaftsmagazins "Science" aus dem Jahr 2015 zufolge gelangen jedes Jahr geschätzt acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Für zahlreiche Organismen stellen die Plastikpartikel eine Bedrohung dar und gelangen über die Nahrungskette auch zurück zum Menschen. Bachelets Regierung will bis zum Jahr 2018 die Meeresschutzgebiete des Landes auf eine Fläche von insgesamt 1,6 Millionen Quadratkilometern ausweiten. (APA, 26.10.2017)