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Das EU-Parlament hat sich im Streit über Datenanalyse im Netz auf die Seite der Verbraucher geschlagen. Bei einer Abstimmung wurde eine sogar noch verschärfte Datenschutzregelung angenommen, die nun mit dem EU-Rat – also nationalen Vertretern – ausgehandelt werden muss. Die E-Privacy-Verordnung, die vom EU-Parlament abgesegnet wurde, sieht vor, dass Nutzer ausdrücklich ihr Einverständnis geben müssen, sobald sie mit Cookies verfolgt werden. Außerdem sollen standardmäßig hohe Datenschutzvorgaben erfolgen.

Werbeindustrie lobbyierte massiv

Zuvor hatte es heftiges Lobbying der Werbeindustrie gegeben. Der deutsche Verein Digitalcourage analysierte, dass es der "Werbe- und Trackingindustrie nicht gelungen ist, den Abgeordneten einzureden, dass das Grundrecht auf Privatsphäre weniger wichtig sei als die Interessen der Datenindustrie".

Untersuchung gegen Whatsapp

Außerdem wurde von der Working Party 29, dem Zusammenschluss der nationalen Datenschutzbehörden, eine Untersuchung gegen Whatsapp eingeleitet. Sie soll untersuchen, inwiefern Whatsapp Daten mit dessen Besitzer Facebook geteilt hat. Facebook hatte beim Kauf von Whatsapp eigentlich versprochen, dass die zwei Dienste getrennt bleiben. Das wurde durch eine Änderung der AGB außer Kraft gesetzt. (red, 26.10.2017)