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US-Verteidigungsminister James Mattis und sein südkoreanischer Kollege Song Young-moo besuchten am Freitag die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea.

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Pjöngyang/Seoul/Washington – US-Verteidigungsminister James Mattis hat am Freitag die Demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Nord- und Südkorea besucht und sich für eine diplomatische Lösung der seit Monaten schwelenden Krise bemüht.

Die Provokationen Nordkoreas bedrohten weiterhin die regionale und weltweite Sicherheit trotz der einstimmigen Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat, sagte Mattis. "Wie Außenminister (Rex) Tillerson klargemacht hat, ist unser Ziel nicht der Krieg, sondern die vollständige, nachweisliche und unumkehrliche Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel."

Das Verhältnis zwischen Nordkorea und den USA hat sich infolge der nordkoreanischen Raketen- und Atomtests erheblich verschlechtert. Mattis hält sich zu militärischen Gesprächen in Südkorea auf.

Freilassung von Fischern angekündigt

Gegenüber Südkorea setzte Nordkorea unterdessen ein Zeichen: Das Land hat die Freilassung mehrerer südkoreanischer Fischer angekündigt. Ihr Boot sei am 21. Oktober in nordkoreanischen Hoheitsgewässern aufgegriffen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. Die Führung in Pjöngjang habe sich entschlossen, die Männer an diesem Freitag freizulassen, nachdem sie ihr Vergehen eingestanden und sich entschuldigt hätten.

Die südkoreanische Regierung erklärte daraufhin, sie werde die Freilassung akzeptieren und sei erleichtert, dass die Besatzung zurückkehren könne. An Bord des Bootes seien sieben südkoreanische und drei vietnamesische Fischer gewesen.

Ob es bei der Freilassung einen direkten Kontakt zwischen Vertretern Nord- und Südkoreas geben werde, sei ungewiss, erklärte die Regierung in Seoul. Jedenfalls würde mit der Freilassung der Bootsbesatzung das weitgehend isolierte Nordkorea vermeiden, dass sich die ohnehin massiven Spannungen mit Südkorea sowie mit dessen Verbündeten USA noch verschärfen.

Sanktionen verschlimmern Lager der Bevölkerung

Auch bringen die von der Uno verhängten Sanktionen Nordkorea immer mehr unter Druck. Sie könnten die Lage der Bevölkerung verschlimmern, fürchtet der Uno-Gesandte für Menschenrechte in Nordkorea, Tomas Ojea Quintana.

So könnten Nordkoreaner durch Ausfuhrbeschränkungen und Handelsverbote etwa schlechteren Zugang zu Medikamenten für Chemotherapie oder Rollstühlen haben, sagte Ojea der Uno-Vollversammlung am Donnerstag. Humanitäre Helfer hätten wegen der Sanktionen zudem Probleme, benötigte Materialen zu besorgen und internationale Finanztransaktionen für ihre Arbeit durchzuführen.

Der Uno-Sicherheitsrat hatte über die vergangenen Jahre zahlreiche Sanktionen gegen Pjöngjang als Reaktion auf die Atom- und Raketentests verhängt. Zuletzt hatte der Rat im September eine Deckelung von Öllieferungen und ein Verbot von Textilexporten beschlossen.

Es müsse sichergestellt werden, dass Sanktionen keine "Kollektivstrafe für die gewöhnlichen Bürger" seien, sagte Ojea. An erster Stelle sei aber die nordkoreanische Regierung dafür verantwortlich, für die Einhaltung der Menschenrechte in dem kommunistisch geführten Land zu sorgen. (Reuters, red, 27.10.2017)