Redmond – Microsoft profitiert stark von dem Fokus auf das Cloud-Geschäft. Der Umsatz des einst vor allem auf Windows und Office-Programme ausgerichteten US-Software-Riesen wuchs im vergangenen Quartal um 12 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar (20,9 Milliarden Euro). Der Gewinn in dem Ende September abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal legte um 16 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu.

Das teilte Microsoft nach US-Börsenschluss am Donnerstag mit. Die Microsoft-Aktie stieg nachbörslich zeitweise um 3,8 Prozent auf einen Rekordwert von mehr als 81 Dollar.

Im Cloud-Geschäft mit Diensten aus dem Netz stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Die Infrastruktur-Plattform Azure verbuchte ein Plus von 90 Prozent. Ihre Erlöse nennt Microsoft bisher nicht.

Office-Geschäft wächst

Im Geschäft mit Produktivitäts-Software wie Office gab es ein Wachstum von 28 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar – zum großen Teil auch dank der Cloud-Variante, die ein Plus von 42 Prozent verbuchte. Bei den hochgerechneten Jahreserlösen mit Cloud-Angeboten für Geschäftskunden knackte Microsoft erstmals die Marke von 20 Milliarden Dollar – und erreichte damit dieses Ziel früher als angepeilt. Gleichzeitig gibt Microsoft viel Geld für den Ausbau der Cloud-Infrastruktur mit Rechenzentren rund um die Welt aus. Im vergangenen Quartal stiegen die Investitionen von 2,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 2,7 Milliarden Dollar.

LinkedIn bringt Erlös von einer Milliarde Dollar

Zudem trug das übernommene Karriere-Netzwerk LinkedIn in der Produktivitätssparte Erlöse von 1,1 Milliarden Dollar bei und verbuchte zugleich einen operativen Verlust von 294 Millionen Dollar. Microsoft hatte LinkedIn Ende vergangenen Jahres für rund 27 Milliarden Dollar gekauft.

Das Windows-Geschäft in der PC-Sparte blieb stabil bei knapp 9,4 Milliarden Dollar – es ist immer noch der größte Bereich von Microsoft. Der PC-Markt hatte sich in den vergangenen Monaten wieder schwach entwickelt.

Zu seinem Hardware-Geschäft mit Geräten wie dem Surface-Tablet nennt Microsoft weiterhin keine ausführlichen Zahlen, gab aber bekannt, dass der Surface-Umsatz im Quartal um zwölf Prozent zulegte. (APA, 27.10.2017)