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So handgreiflich geht es im Mehlstreit zwischen Serbien und dem Kosovo wohl nicht zu. Das Bild zeigt eine Mehlschlacht in Spanien.

Foto: Reuters/MIGUEL VIDAL

Belgrad/Prishtina – Zwischen Serbien und dem Kosovo tobt nun, wie am Freitag publik geworden ist, ein Mehlstreit. Prishina hatte nämlich Anfang der Woche eine Schutzgebühr in der Höhe von 40 Euro pro Tonne für Mehlimporte aus Serbien eingeführt. Serbiens Regierung hat am Freitag Protest bei den kosovarischen Behörden und der UNO-Mission (UNMIK) in Prishtina eingelegt und die Aufhebung der Schutzgebühr gefordert.

Das kosovarische Handelsministerium hatte sich für die Schutzmaßnahme nach einer Beschwerde der Mühlenverbandes und einer Mehlvertriebsfirma entschlossen. Sie hatten darauf hingewiesen, dass die Mehlimporte aus Serbien unter dem Marktwert bzw. unter dem Produktionswert angeboten würden.

Serbiens Handelsminister Rasim Ljajic bestritt am Freitag die Angaben der kosovarischen Behörden. Nach seinen Worten würde Mehl zu "fast identischem" Preis auch nach Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro ausgeführt. Dort habe es bisher allerdings keine Beschwerden gegeben, so Ljajic. Der einzige Preisunterschied könnte seiner Meinung nach aufgrund von Transportkosten entstehen. So würden die Mehlexporte nach Albanien etwas teurer als jene in den Kosovo ausfallen.

Ljajic hat nicht angegeben, zu welchem Preis Mehl exportiert wird. In Serbien ist ein Kilo Mehl in den Geschäften um etwa 0,50 Euro zu haben.

Das gesamte Handelsvolumen zwischen Serbien und dem Kosovo beläuft sich auf 400 Mio. Euro jährlich, wobei ein Großteil auf die Exporte Serbiens entfällt. (APA, 27.10.2017)