Schreiduell: "Pressures of the Heart".

Foto: Hanna Fasching

Ob diese Performance etwas mit Edvard Munchs berühmtem Gemälde Der Schrei zu tun hat? Das Pu blikum wird’s herausfinden, wenn es sich am Samstag oder Sonntag nach Wien-Fünfhaus zum Nadalokal in die Reindorfgasse 8 begibt und dort Pressures of the Heart von Veza Fernández und Christina Maria Lederhaas sieht. Und hört.

Fernández ist Choreo grafin in Wien, Lederhaas Performancekünstlerin aus Graz. Bemerkenswert: Hier wird, nachdem in Tanz und Performance das Thema "Reinigung" während der vergangenen zwei Jahrzehnte im Abseits gestanden ist, wieder auf ein kathartisches Erleben gesetzt. Herausgeschrien werden diesfalls spanische und österreichische Klagelieder und -texte.

"Wir schreien in der Hoffnung auf Veränderung und Heilung", schreibt Veza Fernández. "Wir schreien, weil die Welt hässlich ist und wir unseren Schmerz herausspucken müssen." Die Stimme als Ventil – ein Ausdruck der Hoffnung darauf, dass sich die Wand, auf die sich unsere Realität hinzubewegen scheint, vielleicht doch noch erweichen lässt. (ploe, 28.10.2017)