APA-Geschäftsführer Clemens Pig erweitert sein Spielfeld nach Westen – und steigt bei der sda ein.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien/Bern – Der Deal dürfte weit gediehen sein, Bestätigungen standen Freitagnachmittag aber aus: Nach STANDARD-Infos aus mehreren Quellen plant die österreichische Nachrichtenagentur APA einen großen Expansionsschritt westwärts: Die Genossenschaft österreichischer Medien will sich an der Schweizerischen Depeschenagentur sda beteiligen.

APA und sda besitzen derzeit je 50 Prozent an der Schweizer Fotoagentur Keystone. Diese 50 Prozent könnte die APA nun gegen eine Minderheitsbeteiligung an der sda eintauschen. Im Gespräch sind 30 Prozent an der Berner Nachrichtenagentur für die APA.

Die sda gehört derzeit laut Geschäftsbericht 32 Verlagen, acht TV- und Radiogesellschaften, sieben Organisationen und drei Privatpersonen. Wesentliche Aktionäre sind die beiden großen Schweizer Verlage Tamedia-Gruppe (20 Minuten, Tages-Anzeiger, in Österreich an Heute beteiligt) und die Mediengruppe der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) sowie die öffentlich-rechtliche SRG.

An der Genossenschaft APA gehören dem ORF 45,7 Prozent, Tageszeitungsverlagen (außer Krone und Heute) zwischen 14,7 und 0,8 Prozent. der STANDARD hält an der APA 3,5 Prozent.

Mehr als 100 Millionen

Die stark technologie- und in novationsorientierte APA-Gruppe setzt mit 76 Millionen Euro mehr als doppelt so viel um wie die sda mit 29 Millionen Euro. Ergebnis vor Steuern: 3,2 Millionen hüben, zwei Millionen in Bern. Die APA hat 570 Vollzeitjobs, die sda 293.

Kommt der Deal zustande, verbünden sich die kleineren nationalen Nachrichtenagenturen des deutschsprachigen Raums. Die dritte, die große deutsche dpa leitet seit 2017 Clemens Pigs Vor gänger und Exkollege im APA -Management, Peter Kropsch. (fid, 27.10.2017)