Erbil – Der Präsident der autonomen Kurdenregion im Irak, Massoud Barzani (71), hat seinen Rücktritt erklärt. Er gebe sein Amt zum 1. November ab, erklärte Barzani in einem am Sonntag vor dem Regionalparlament verlesenen Brief.

Barzanis Befugnisse sollen demnach unter der Regionalregierung, dem Parlament und der Justiz aufgeteilt werden. Das Parlament wolle sich am Sonntag damit befassen. Zuletzt waren die für den 1. November angekündigten Präsidentschaftswahlen in Kurdistan verschoben worden.

Barzani hatte trotz interner Widerstände die Kurden am 25. September über die Unabhängigkeit abstimmen lassen, daraufhin hatte die irakische Zenteralregierung den Kurden in einer Militäroffensive nahezu alle Gebiete außerhalb der Autonomieregion abgenommen.

Entspannung

Gut einen Monat nach dem Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak zeichnete sich eine Entspannung in dem Konflikt mit der Regierung in Bagdad ab. Nach Angaben der kurdischen Regionalregierung vereinbarten die Peschmerga-Kämpfer einen Waffenstillstand mit den irakischen Truppen.

Ministerpräsident Haider al-Abadi ordnete seinerseits am Freitag eine 24-stündige Unterbrechung von Militäreinsätzen gegen die Kurden im Norden des Landes an. Die Bevölkerungsgruppe hatte am 25. September für die Unabhängigkeit gestimmt. Die irakische Regierung schickte daraufhin die Armee in die ölreiche Region. (APA/Reuters, 28.10.2017)