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In Europa würden "wenig Kinder gezeugt", und es gebe zu viele Abtreibungen, beklagte Franziskus.

Foto: AP / Andrew Medichini

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat die niedrige Geburtenrate in Europa angeprangert. Europa leide unter einer "dramatischen Unfruchtbarkeit", sagte der dem Zölibat unterworfene Papst am Samstag im Vatikan bei einem von der Bischofskonferenz veranstalteten Diskussionsforum zur Zukunft Europas. Gleichzeitig warnte der Papst auch vor der Ausgrenzung von Flüchtlingen

In Europa würden "wenig Kinder gezeugt", und es gebe zu viele Abtreibungen, beklagte Franziskus. Den Grund dafür sieht der Papst auch in um sich greifender Zukunftsangst. Die Gesellschaften hätten sich "als unfähig erwiesen", den jungen Menschen "die materiellen und kulturellen Werkzeuge zu übergeben, um sich der Zukunft zu stellen", kritisierte er.

Kulturelle Unterschiede eher Ressource als Last

In seiner Rede beschrieb der Papst ein Europa, das "immer mehr von einer Pluralität von Kulturen und Religionen gekennzeichnet" sei. Gleichzeitig aber warnte er angesichts der Flüchtlingskrise vor der Errichtung von "Mauern der Gleichgültigkeit und der Angst". Die kulturellen Unterschiede von Migranten seien eher "eine Ressource als eine Last".

Der Papst rief schließlich dazu auf, Europa als eine Vereinigung von Menschen zu begreifen und nicht als eine "Ansammlung von Zahlen und Institutionen". Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren auch der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Frans Timmermanns sowie der Präsident des Europaparlaments, Antonio Tajani. (APA, AFP, 29.10.2017)