Gaza – Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) hat zum zweiten Mal binnen fünf Monaten einen Tunnel unter einer seiner Schulen im Gazastreifen gefunden. Der mutmaßlich von militanten Palästinensern gegrabene unterirdische Gang, der schon am 15. Oktober entdeckt wurde, sei zugeschüttet worden, teilte ein Sprecher am Sonntag mit. Die Schule habe ihren Betrieb inzwischen wieder aufgenommen.

Das UNRWA habe bei den zuständigen Behörden Beschwerde eingelegt wegen der Verletzung der Neutralität seiner Einrichtungen in Gaza und der Gefährdung von Kindern und Angestellten. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern. Man untersuche noch die Umstände, sagte er.

Israel fordert Auflösung

Bereits im Juni hatte das UNRWA unter zwei Schulen im Gazastreifen Teile eines Tunnels gefunden und scharfen Protest bei der Hamas eingelegt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte daraufhin die Auflösung des UN-Hilfswerks. Dieses löse nicht die Probleme der palästinensischen Flüchtlinge, sondern verewige sie und stachele gegen Israel auf.

Die Hamas hatte Tunnel in der Vergangenheit immer wieder benutzt, um Waffen und Waren zu schmuggeln oder um aus dem abgeriegelten Küstenstreifen auf israelisches Gebiet vorzudringen.

Die EU hilft der UNRWA mit Millionensummen bei der Finanzierung von Schulen und Kliniken. (APA, 29.10.2017)