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Paul Manafort.

Foto: AP/Matt Rourke

Die Einschläge kommen näher.

Der ehemalige Wahlkampfleiter von Donald Trump, Paul Manafort, wurde soeben von einem speziellen Geschworenengericht ("Grand Jury") angeklagt, Millionen an Steuern hinterzogen und Geld gewaschen zu haben. Außerdem, und das ist der eigentliche Punkt, wird Manafort (und seinem Geschäftspartner) eine "Verschwörung gegen die USA" vorgeworfen – die darin besteht, dass die beiden ihre Lobbytätigkeit für den früheren, russlandfreundlichen und 2014 unter dramatischen Umständen gestürzten ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch mit gesetzeswidrigen Falschaussagen verschleiert haben. Die hinterzogenen Millionen stammen aus diesem Lobbying.

Die Anklageschrift bezieht sich nur auf diese ukrainischen Vorgänge, nicht darauf, dass Manafort als Wahlkampfleiter von Trump mehrfach in Kontakt mit russischen Agenten war, die Material gegen Hillary Clinton anzubieten hatten. Aber schon längst ziehen US-Aufdecker eine Linie zwischen Manaforts Tätigkeit für den Putin-hörigen Janukowitsch und Putins Versuche, den US-Wahlkampf zu beeinflussen. Der Sonderbeauftragte ("special counsel") Robert S. Mueller III., ein früherer FBI-Chef, scheint hier ebenfalls eine Verbindung zu sehen.

Die Frage ist, ob Manafort zum Kronzeugen gegen Trump in der Russland-Connection wird, um einer langen Haftstrafe zu entgehen. (Hans Rauscher, 30.10.2017)