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Blick in die Herz-Lungen-Region mittels Computertomografie. Künftig soll es neue Modelle für Visualisierungen geben.

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Graz – Die TU Graz fördert mit insgesamt 3,5 Millionen Euro zwei fächerübergreifende Forschungen, um die Profilbildung und Spitzenforschungsbereiche der Universität auszubauen. In der Biomechanik wird ein Grundlagenprojekt mit zwei Millionen Euro unterstützt. 1,5 Millionen Euro erhält ein Projekt zu neuen Anwendungen poröser Materialien, teilte die Hochschule am Montag mit. Die Weiterentwicklung der Computersimulation von sogenannten Aortendissektionen (AD) soll im Forschungsprojekt von Gerhard A. Holzapfel (Institut für Biomechanik) und Katrin Ellermann (Institut für Mechanik) vorangetrieben werden.

Das Konsortium von TU-Forschern aus verschiedenen Fachrichtungen, nationalen und internationalen Partnern wird sich mit Beginn 2018 drei Jahre lang einer speziellen chronischen Form dieser Aufspaltung der Wandschichten der Hauptschlagader (Aorta) widmen. Dabei entsteht ein Riss im absteigenden Ast der Aorta, wobei auch die Bildung eines Thrombus möglich ist.

Die Forscher wollen auf Grundlage von nichtinvasiven medizinischen Bildgebungsverfahren ein mehrstufiges Modell entwickeln, das die Struktur und den Aufbau der geschädigten Aortenwand ebenso simuliert wie das Strömungsverhalten des Blutes und die Entstehung und das Wachstum von möglichen Thromben.

Klinisches Phänomen

"Wir haben hier ein klinisches Phänomen, das uns technisch vor große ingenieurwissenschaftliche Herausforderungen stellt, denn die Modelle und numerischen Abbildungen, die wir zur Simulation benötigen, müssen großteils erst von uns entwickelt werden", erklärte Holzapfel. Die Simulationsmodelle sollen letztlich auch mittels Virtual-Reality-Technologie visualisiert werden.

Im zweiten Großprojekt sucht ein multidisziplinäres Team der TU Graz Grundlagenwissen und Anwendungen neuartiger poröser Materialien. Sie zählen aufgrund ihrer Vielseitigkeit mit zu den zukunftsfähigsten Materialien und sind schon heute aus Sensorik, Mikroelektronik, Energiespeicherung oder aus der Produktion von Pharmazeutika und vielen weiteren Anwendungsgebieten nicht mehr wegzudenken.

Paolo Falcaro (Institut für Physikalische und Theoretische Chemie) leitet gemeinsam mit Christian Slugovs (Institut für Chemische Technologie von Materialien) und Egbert Zojer (Institut für Festkörperphysik) das Projekt namens "Porous Materials@Work". Die Wissenschafter hoffen auf fundamentale Erkenntnisse über die Eigenschaften der Materialien und auf neue Fertigungstechniken dieser Feststoffe. (APA, red, 30.10.2017)