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Der Axolotl ist der unbestrittene Regenerationsweltmeister unter den Wirbeltieren. Neue Visualisierungstricks helfen, die Rolle der verschiedenen Zellen zu beobachten.

apa/epa/jan-peter kasper

Wien – Der Axolotl ist ein in der freien Wildbahn so gut wie ausgestorbener Schwanzlurch, der Zeit seines Lebens im Larvenstadium verharrt. Für die Biomedizin ist das ursprünglich in Mexiko beheimatete Tier von besonderem Interesse: Axolotl können amputierte Beine ebenso schnell nachbilden, wie Teile des Herzens und sogar des Gehirns.

Genetische Markierung

Eine der weltweit führenden Axolotlforscherinnen ist Elly Tanaka, die seit kurzem am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien eine eigene Arbeitsgruppe leitet. Dem Team um Tanaka ist es nun erstmals gelungen, bestimmte Axolotl-Zellen genetisch zu markieren, um ihre Aktivitäten und ihr Schicksal gezielt zu beobachten. Damit sei es besser möglich, die Mechanismen für eine erfolgreiche Regeneration zu studieren.

Konkret verwendeten Tanaka und ihr Team die Gen-Schere CRISPR, um einen rot fluoreszierenden Eiweißstoff in Axolotl-Zellen einzuschleusen. Bisher waren solche genetischen Eingriffe bei diesem Modellorganismus der Regenerationsforschung nicht möglich.

Zellen zum Leuchten bringen

Die Forscher konnten so zwei Stammzelllinien farbig kennzeichnen, die für die Regeneration der Gliedmaßen und des Rückenmarks wichtig sind (Pax7- und Sox2-bildende Zellen). Sie beobachteten bei bestimmten Zellen mit Pax7 zum Beispiel, dass sie hauptverantwortlich für die Regeneration neuer Beinmuskeln sind.

Wie die Forscher im Fachblatt "PNAS" berichten, könne man mit der neuen Methode jede beliebige Zellart der Salamander zum Leuchten bringen. Die Technik sei daher ein praktisches Werkzeug, um den molekularen und zellulären Vorgängen der außergewöhnlich guten Regeneration bei diesen Tieren auf die Schliche zu kommen. (APA/red, 31.10.2017)