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Im Büro in Seoul freut man sich über die Rekordzahlen.

Foto: AP Photo/Ahn Young-joon, File

Seoul – Ein boomendes Chipgeschäft hat Samsung erneut einen Rekordgewinn beschert. Der weltweit größte Hersteller von Halbleitern, Smartphones und TV-Geräten konnte das operative Ergebnis im dritten Quartal auf umgerechnet rund 11,1 Milliarden Euro fast verdreifachen.

Der Umsatz schnellte um 30 Prozent auf 47,4 Milliarden Euro in die Höhe, wie der südkoreanische Apple-Rivale am Dienstag mitteilte und damit vorläufige Zahlen von Mitte Oktober bestätigte. Schon im zweiten Quartal hatte es einen Rekordgewinn gegeben. Das Management will die vollen Kassen nun nutzen, um die Investitionen auf eine neue Höchstmarke zu steigern und murrende Investoren mit einer größeren Ausschüttung an die Aktionäre zu besänftigen.

Handys verkaufen sich gut

Auch das Handygeschäft floriert wieder. Hier stieg der Gewinn auf umgerechnet 2,5 Milliarden Euro, nachdem vor einem Jahr ein milliardenschwerer Rückruf wegen brennender Geräte das Unternehmen belastete. Während Samsungs neues Topf-Smartphone Galaxy Note 8 seit Mitte September im Handel ist, kommt Apples lange erwartetes Jubiläumsgerät iPhone X erst am Freitag auf den Markt. Beim Preis erreichen beide Modelle neue Höhen: Samsung verlangt für den neuen Galaxy-Alleskönner mindestens 999 Euro. Bei Apple werden in Deutschland mindestens 1149 Euro fällig.

Wie schon zuletzt brummte bei Samsung aber vor allem das Halbleitergeschäft. Hier wurde der Betriebsgewinn mehr als verdoppelt und stieg auf die neue Bestmarke von zehn Billionen Won oder umgerechnet 7,67 Milliarden Euro. Auch der Ausblick für das nächste Jahr sei weiterhin günstig. Deshalb will das Unternehmen kräftig in neue Chipeerke investieren. Insgesamt sollen die Investitionen um 81 Prozent steigen. Erst vergangene Woche hatte der Branchenzweite SK Hynix mit einem Rekordgewinn aufgewartet. Wegen des knappen Angebots und der regen Nachfrage sind Kunden bereit, höhere Preise zu zahlen.

Samsung will nun auch Forderungen von Investoren nachkommen, und die Anteilseigner stärker an den florierenden Geschäften beteiligen. Dazu soll die Dividende für 2018 verdoppelt und bis 2020 so hoch gehalten werden. Insgesamt sollen so gut 22 Milliarden Euro an die Aktionäre fließen. Zuletzt hatten sich Investoren beklagt, dass Samsung hier in den vergangenen Jahren zurückhaltender als Rivalen wie Apple und Microsoft war. (Reuters, 31.10.2017)