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Die BH-Erkennung des iPhones sorgt für Besorgnis in sozialen Medien

Foto: APA/EPA/Rain

Sammelt das iPhone Fotos von Nutzerinnen, in denen diese lediglich mit einem BH oder Bikini bekleidet sind? Diese Frage warfen User in den Raum, nachdem sie auf ihrem iPhone einen Ordner namens "Brassiere" entdeckt hatten. Ein viraler Tweet, der mehr als 14.000 Mal geteilt wurde, hatte die Aufregung ausgelöst. Die Antwort: Ja, das iPhone gruppiert tatsächlich Fotos, auf denen Büstenhalter zu sehen sind, als eigene Kategorie – dasselbe gilt aber auch für zigtausende andere Objekte.

Über ein Jahr altes Feature

Das entsprechende Fotoerkennungs-Feature ist bereits mit iOS 10 – also im September 2016 – erschienen. Nutzer konnten nun etwa nach Gemüsesorten oder Tierarten auf ihren Fotos suchen. Der Software-Entwickler Kenny Yin hat die tausenden Objekte, die Apple identifizieren kann, in einem Medium-Beitrag gesammelt. Jeder iPhone-Nutzer mit iOS 10 oder höher kann das überprüfen, indem er in der Fotos-App auf die Lupe klickt und dort einzelne Begriffe eingibt.

Büstenhalter fällt aus Muster

Der Büstenhalter fällt jedoch auf: Andere, verwandte Begriffe wie Unterwäsche, Unterhose oder gar "Brüste" oder "Penis" sind nicht kategorisiert worden. Der Informatik-Professor Bart Selman sagte zu Buzzfeed, es handle sich bei der "Brassiere"-Kategorie wohl um das "Werk eines übereifrigen Apple-Mitarbeiters". Der IT-Konzern ist dafür bekannt, etwa Apps mit Nacktheit aus seinem Store zu werfen.

Keine Weitergabe

Wichtig ist hier anzumerken, dass die Kategorisierung der Fotos nur lokal auf dem iPhone passiert. Es handelt sich also um eine Identifikation von Objekten in Bildern, die der Nutzer selbst aufgenommen oder gespeichert hat. Davon wandern keine Daten an Apple, außer der User hat den Upload in die iCloud aktiviert. Im Gegensatz dazu lässt etwa Google nach der Zustimmung des Users dessen Fotos, die auf Google Photos gespeichert sind, automatisiert von künstlicher Intelligenz durchlaufen, wie der Guardian analysiert. (red, 1.11.2017)