Es ist nicht das erste Tattoo von Anne Juliane Wirth, aber ein ganz besonderes: Das Firmenlogo ihres Arbeitgebers Kununu schmückt die Innenseite ihres Handgelenks.

Foto: kununu GmbH

Auslöser war das Angebot des Geschäftsführers – wer sich das einer Blume ähnelnde Logo stechen lasse, dem spendiere er einen Flug nach Boston, wo die US-Zentrale des Unternehmens ist.

Foto: kununu GmbH

Das Firmenlogo am eigenen Körper – das gibt es in den meisten Fällen nur in Form von Kleidung. Anne Juliane Wirth, bei der österreichischen Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu als Werkstudentin tätig, ging da einen Schritt weiter: Sie ließ sich das Firmenlogo auf die Innenseite des Handgelenks tätowieren. Der Grund dafür: Der Chef versprach Mitarbeitern für diese Aktion einen Flug nach Boston, wo sich die US-Zentrale befindet. "Die meisten Menschen verorten diese Aktion irgendwo zwischen verrückt und mutig. Ich habe eine Woche lang nachgedacht, ob ich das wirklich machen soll. Aber ich bereue es nicht", sagte die 26-Jährige gegenüber "Spiegel Online" über die Aktion.

In der Küche gestochen

Seit der Artikel in Deutschland erschienen ist, werden Wirth und Kununu mit Reaktionen überhäuft, erzählt Unternehmenssprecher Johannes Prüller. "Damit haben wir nicht gerechnet. Viele finden es cool, was Anne Juliane gemacht hat." Kritik sei aber auch dabei, weswegen man die Arbeitskollegin nun natürlich unterstütze. Wirth bezeichnete sich im Interview als typisches Opfer der Generation Praktikum und wisse, wie es in anderen Firmen zugeht. "Hier fühle ich mich zum ersten Mal rundum wohl", sagt sie. Außerdem wollte sie unbedingt einmal nach Boston – wohin sie dann im September gereist ist. Gestochen hat das Tattoo eine Freundin, Tätowiererin von Beruf, "in ihrer WG-Küche".

Spiegel der Unternehmenskultur

Wirth ist die erste Mitarbeiterin, die das Angebot des Geschäftsführers Steffen Zoller annahm. Er selbst trägt das Firmenlogo nicht unter der Haut. Wie er darauf reagierte, dass jemand tatsächlich sein Angebot annahm? "Ich glaube, er war zunächst echt überrascht, fand es aber auch richtig cool und fragte Anne Juliane gleich, wann sie denn nach Boston will", sagt Prüller.

Er versteht, dass das Angebot auf manche kurios wirke – "aber Kununu präsentiert sich seit jeher nonkonformistisch. Und das gilt eben auch für unsere Benefits". Er selbst finde die Aktion jedenfalls "supergeil", denn so etwas passe perfekt zur Unternehmenskultur und zeige, wie sehr sich Mitarbeiter mit dem Arbeitgeber identifizieren. (lib, lhag, 2.11.2017)