Bodo Hell wird mit dem Christine-Lavant-Preis ausgezeichnet.

Foto: Sigrid Landl

Wien – Schriftsteller Bodo Hell erhält den Christine-Lavant-Preis 2017. "Er macht die Vielstimmigkeit und Vielgestaltigkeit von Stadt, Land, Berg und ihrer Bewohner sichtbar, hörbar, lesbar", heißt es in der Begründung des Beirats, die am Donnerstag bekanntgegeben wurde. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird am 12. November in einer Matinee im ORF-Radiokulturhaus verliehen.

Der im Vorjahr erstmals vergebene Preis wird von der 2015 gegründeten Internationalen Christine-Lavant-Gesellschaft vergeben – in Erinnerung an die Dichterin richtet er sich an Schriftsteller, die in ihrem Schaffen "einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick" vereinen. Den ersten Lavant-Preis hatte die deutsche Autorin Kathrin Schmidt erhalten.

Enzyklopädischer Geist

Bodo Hell, 1943 in Salzburg geboren, studierte Orgel, Film und Fernsehen sowie Philosophie, Germanistik und Geschichte. Im Sommer bewirtschaftet er seit Jahrzehnten eine Alm am Dachstein, sonst lebt er in Wien.

"Er ist ein enzyklopädischer Geist, er weiß fast alles. Er bringt die entlegensten Dinge zueinander und erschließt damit neue Sichtweisen und Bedeutungen", so die Begründung von Beiratsvorsitzendem Klaus Amann. Mit Lavant verbinde ihn "das Interesse am Leben und an der Arbeit der einfachen Menschen und das scharfe Auge für das Heilige und das Profane." (APA, 2.11.2017)