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Dieses für die Verschmutzung der Meere mit Plastik symbolhaft stehende Bild wurde in diesem Jahr auf einer Insel im Pazifischen Ozean gemacht.

Foto: AP/Jennifer Lavers

Wien – Wandernde Tierarten sind besonderen Bedrohungen ausgesetzt. Aus diesem Grund wurde 1972 die UN-Konvention zur Erhaltung wandernder Tierarten (CMS), auch als Bonner Konvention bekannt, beschlossen. Ziel ist es, dass die 124 Mitgliedstaaten zur besseren Zusammenarbeit motiviert werden, um Zugvögel, Elefanten, Wale oder etwa Meeresschildkröten in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet zu schützen. Die zwölfte Konferenz fand nun in Manila auf den Philippinen statt. Eine besondere Herausforderung ist durch den Plastikabfall zurzeit nicht an Land, sondern im Wasser zu meistern, so die Meeresschutzorganisation Oceancare.

In einer neuen Studie von Seas at Risk – einer Umweltdachorganisation, der Oceancare angehört – wird geschätzt, dass pro Jahr in den 28 EU-Staaten rund 46 Milliarden Getränkeflaschen, 16 Milliarden Kaffeebecher, 580 Milliarden Zigarettenstummel, 2,5 Milliarden Take-away-Verpackungen und 36,4 Milliarden Strohhalme aus Plastik verbraucht werden. Teile dieses Plastikabfalls gelangen auch in die umgebenden Meere. Einer Studie des US-Wissenschaftsmagazins "Science" aus dem Jahr 2015 zufolge gelangen jedes Jahr rund acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere.

Erweiterte Plastikmüll-Resolution gefordert

Laut Studie machen diese Plastikobjekte etwa die Hälfte des Mülls an den europäischen Stränden aus. "Aber das wirkliche Grauen findet, unseren Blicken entzogen, jede Minute in den Ozeanen statt, wo Millionen Tiere durch Plastikmüll verletzt oder getötet werden", sagt Fabienne McLellan, Leiterin des Bereichs Internationale Zusammenarbeit bei Oceancare.

Die Organisation setzte sich daher für die Annahme einer erweiterten Plastikmüll-Resolution ein, die eine Ergänzung enthält: Die Erlaubnis zur Verwendung der gefährlichsten toxischen Plastiksorten soll zu einer bestimmten Frist auslaufen, Mikroplastik soll reduziert und das globale Problem der "Geisternetze" angepackt werden. Bei sogenannten Geisternetzen handelt es sich um Fischernetze, die entweder verloren oder im Meer entsorgt wurden. Dadurch verenden Meeressäuger, Fische, Vögel und auch andere Tierarten.

Chile verbietet Plastiksackerln in Küstennähe

Ein Umdenken ist möglich: Die chilenische Regierung hat zum Beispiel erst Ende Oktober ein Beispiel gesetzt, indem sie Plastiksackerln in mehr als 100 Küstengemeinden verboten hat. Zusätzlich zu den insgesamt 102 betroffenen küstennahen Städten und Dörfern sollen sich auch weitere Orte in Chile dem Vorstoß anschließen können. (Julia Schilly, 2.11.2017)