Die riesige Frontscheibe, die weit nach oben reicht, und das Glasdach lassen den Scénic im Innenraum viel größer erscheinen.

Foto: Andreas Stockinger

An die Anordnung der Bedienelemente muss man sich gewöhnen.

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Grafik: der Standard

Wien – Noch schicker und immer noch sehr französisch. Wer deutsche Autos gewöhnt ist, wird sich mit dem Betriebssystem des Renault Scénic erst anfreunden müssen, das große Display in der Mittelkonsole ist auf Anhieb nicht ganz einfach und logisch zu bedienen, wer sich hier aber erst einmal vertieft hat, wird sich auch zurechtfinden. Immerhin funktionieren die Assistenzsysteme automatisch – Notbremsen mit serienmäßiger Fußgängererkennung, Spurhalter oder die Überwachung des toten Winkels arbeiten ohne Zuruf des Fahrers.

Licht für Raum

Die riesige, weit nach oben gezogene Frontscheibe und das große Glasdach des Scénic lassen viel Licht in den Innenraum und vermitteln zumindest auf den vorderen Sitzplätzen das Gefühl des unendlich weiten Raums. Was sich auf den hinteren Sitzen nur bedingt nachvollziehen lässt, dort geht es etwas beengter zu.

Der Innenraum ist aufgeräumt und fein ausgestattet, die Materialien sind stimmig, und anders als beim Captur, sorry, knirscht und knarzt und klappert hier nichts. Praktisch sind die verschiebbare Mittelkonsole, das Schubfach vorne und die Klapptische hinten. Die hinteren Sitze können mit einem Griff zu einer ebenen Ladefläche umgeklappt werden.

Fahrprogramme

Der neue Scénic bietet verschiedene Fahrprogramme – von sportlich über komfortabel bis sparsam. Auch die Klimaanlage kann auf wirtschaftlichen Verbrauch programmiert werden, selbst die Direktheit der Lenkung und die Farben der Ambientebeleuchtung können verändert werden. Das Instrumentendesign im Cockpit kann ebenfalls nach Wunsch und Anspruch individuell zusammengestellt werden.

Den neuen Scénic gibt es auch mit Hybrid Assist, wo ein 10-kW-Elektromotor dem Verbrenner zur Seite steht, allerdings nur in Kombination mit dem 110-PS-Diesel und Sechs-Gang-Schaltgetriebe. Mit einem Generator und einer 48-Volt-Batterie gewinnt diese Technologie beim Verzögern der Fahrt Energie zurück, während der Elektro- den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen unterstützt. Der E-Motor bringt vor allem eine Verbesserung des verfügbaren Drehmoments bei niedriger Drehzahl. Ergibt insgesamt etwas mehr Leistung bei weniger Verbrauch und geringeren CO2-Emissionen.

Energierückgewinnung

Hat allerdings auch einen Nachteil: Der Vorgang der Energierückgewinnung ist deutlich spürbar, weil er die Wirkung der Motorbremse verstärkt. Wer also vom Gas geht, wird stärker als üblich abgebremst, daran muss man sich erst gewöhnen. (Andreas Stockinger, 5.11.2017)