Paris – Laos galt einmal als "Land der Millionen Elefanten". Heute dagegen zählt der Bestand in dem südostasiatischen Staat nur noch rund 800 Tiere. Die Hälfte davon lebt in freier Wildbahn, die andere Hälfte stammt aus der Zucht und wird entweder zur Arbeit eingesetzt oder für den Tourismus exportiert.

Sollte sich an der Situation nichts ändern, werde dies "unausweichlich zur Ausrottung der Elefanten" in Laos führen, warnt der französische Forscher Gilles Maurer. Er und seine Kollegen vom staatlichen französischen Forschungszentrum (CNRS) haben nun zusammen mit Experten des Umweltschutzverbands Beauval Nature in "Scientific Reports" eine Studie über den laotischen Elefantenbestand und erforderliche Schutzmaßnahmen veröffentlicht.

Bild nicht mehr verfügbar.

Laotische Arbeitselefanten werden für eine Parade versammelt.
Foto: AP Photo/David Longstreath

Für ihre Studie untersuchten die Forscher die Entwicklung der Elefantenpopulation der vergangenen Jahre, befragten rund 50 Züchter über den Umgang mit ihren Tieren und rechneten ihre Daten dann auf die nächsten hundert Jahre hoch. Dabei stellten sie auch fest, dass der Nachwuchs domestizierter Elefantenkühe meist von wildlebenden Partnern stammt.

Als eine der Maßnahmen fordern die Wissenschafter einen "Mutterschutz" für Arbeitselefantinnen. Ihnen sei die harte Arbeit vor allem beim Holztransport während ihrer 22-monatigen Trächtigkeit und des Säugens nicht zuzumuten, sagt Maurer. Davon werde die Fruchtbarkeit der Kühe stark beeinträchtigt.

Um trächtige Elefantenkühe und ihren Nachwuchs zu schützen, regen Maurer und seine Kollegen daher eine Art bezahlte Mutterzeit an: Demnach sollen die betroffenen Tiere in der Zeit geschont werden, während ihre Halter für den Verdienstausfall entschädigt werden. (APA, red, 3. 11. 2017)