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Im Zuge der Präsidentschaftswahlen kam es in Kenia zu Ausschreitungen.

Foto: AP Photo/Ben Curtis

Nairobi – Im Verlauf der beiden Präsidentenwahlen sind in Kenia Menschenrechtlern zufolge 54 Menschen getötet worden, zwölf davon bei der umstrittenen Wahlwiederholung am 26. Oktober. Viele von ihnen seien an den Folgen von Polizeigewalt ums Leben gekommen, sagte die Leiterin der Kenianischen Kommission für Menschenrechte (KNCHR), Kagwiria Mbogori, am Freitag. Zudem seien etwa 60 Menschen verletzt worden. Die Polizei sprach von acht Todesopfern rund um die Wahlwiederholung. Die Opposition hatte die Wahl in der vergangenen Woche boykottiert. In einigen Teilen von Nairobi und im Westen des Landes kam es zu Protesten und Blockaden von Wahllokalen.

Die Menschenrechtler verurteilten die "unverhältnismäßige Gewalt der Polizei", die unter anderem Tränengas in Häusern und Schulen eingesetzt habe. Mbogori kritisierte aber auch das Verhalten der Demonstranten, die demnach unter anderem mit Steinen warfen, Reifen auf Straßen anzündeten, plünderten und Eigentum zerstörten.

Nachdem das Oberste Gericht in Kenia nach Antrag des Oppositionsführers Raila Odinga die erste Präsidentenwahl vom August annulliert hatte, wählten die Kenianer vergangene Woche einen neuen Staatschef. Amtsinhaber Uhuru Kenyatta gewann die Abstimmung mit mehr als 98 Prozent, allerdings lag die Wahlbeteiligung der Wahlkommission zufolge nur bei 39 Prozent. Odinga hatte im Vorfeld zum Boykott aufgerufen, nachdem die Wahlkommission aus seiner Sicht nicht die nötigen Reformen einleitete, um eine faire Wahl zu garantieren. (APA, 3.11.2017)