London – Es ist mehr als nur das nächste Spitzenspiel. Jose Mourinho gastiert am Sonntag (17.30 Uhr) in der Premier League mit Manchester United bei seinem Ex-Team Chelsea. Mit einem Sieg würden die Red Devils bereits sieben Punkte vor dem Titelverteidiger liegen. Tabellenführer Manchester City ist davor (15.15 Uhr) zu Hause gegen Arsenal gefordert.

City geht mit fünf Zählern Vorsprung auf United in den "Supersonntag". Chelsea und Arsenal folgen hinter Tottenham auf den Rängen vier und fünf. Für Mourinho, von dem sich Chelsea kurz vor Weihnachten 2015 getrennt hatte, geht es nicht nur um Punkte, sondern auch ums Prestige – auch wenn er die persönliche Bedeutung des Duells herunterspielt.

Groß

"Es ist ein großes Spiel zwischen zwei Topteams. Es ist groß, weil sie Meister sind. Aber von einem emotionalen Standpunkt ist es nur ein weiteres Spiel", betonte der Portugiese. "Es ist normal, das ist das Fußballleben. An einem Tag bist du bei dem einen Club, am nächsten Tag bei einem anderen. In vier oder fünf Jahren wird sich niemand mehr daran erinnern, dass ich Chelsea-Trainer war."

Dabei holte Mourinho mit den "Blues" in zwei Amtszeiten drei Meistertitel (2005, 2006 und 2015). Es ist sein sechstes Aufeinandertreffen mit Chelsea. United hat in den vergangenen 15 Gastspielen an der Stamford Bridge allerdings nur einen Sieg geholt. Ein Schlüsselspieler ist der Serbe Nemanja Matic, der im Sommer von Chelsea nach Manchester gewechselt ist und in dieser Saison bisher jede Ligaminute für seinen neuen Club absolviert hat.

Magisch oder konservativ

United hat nach zehn Runden eine Niederlage zu Buche stehen. Die Kritik an der destruktiven Spielweise seines Teams kann Mourinho nicht nachvollziehen. "Ähnliche Leistungen von anderen Klubs werden als magisch oder als Beispiele für taktische Brillanz und großartige Einstellung der Spieler bezeichnet", meinte der 54-Jährige. "Bei anderen Teams gelten dieselben Leistungen als konservativ, als negativ."

Von ManCity unter Pep Guardiola lässt sich das ohnehin nicht behaupten. Die Citizens haben nicht nur 14 Pflichtspiele in Serie gewonnen, sondern in dieser Ligasaison auch bereits 35 Tore erzielt. Allerdings kommt auch Arsenal mit vier Siegen aus den jüngsten fünf Ligapartien. "Wir werden uns nicht verstecken", versprach Trainer Arsene Wenger. "Wir müssen das Risiko annehmen. Vielleicht ist es ein noch größeres Risiko, nur zu verteidigen."

Tottenhams Plan

Tottenham hat gegen Schlusslicht Crystal Palace drei Punkte eingeplant, Watford gastiert ebenfalls am Sonntag bei Everton. Sebastian Prödl dürfte wegen seiner Oberschenkelverletzung weiterhin fehlen. Marko Arnautovic, zuletzt zum Reservisten degradiert, ist mit West Ham am Samstag (18.30 Uhr) zu Hause gegen Liverpool gefordert.

Eröffnet wird die letzte Runde vor der Länderspielpause Samstagmittag (13.30 Uhr) mit einem Österreicher-Duell zwischen Stoke City mit Kevin Wimmer und Leicester City mit Christian Fuchs und Aleksandar Dragovic. Letzterer wartet nach seinem leihweisen Wechsel von Bayer Leverkusen weiter auf den ersten Einsatz in der Premier League, stand zuletzt beim Heimsieg gegen Everton (2:0) aber zumindest wieder im Kader. (APA, 3.11.2017)