Continental übernimmt die israelische IT-Sicherheitsfirma Argus Cyber Security. Damit bereitet sich der weltweit zweitgrößte Autozulieferer auf die zunehmende Vernetzung von Autos vor. Zum Kaufpreis machte der Konzern aus Hannover am Freitag keine genauen Angaben.

Ein Sprecher sagte lediglich, er liege in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages. In israelischen Medien war zuvor von rund 400 Mio. Dollar (343,5 Mio. Euro) die Rede.

Kontrolle über vernetzte Autos

Um Hacker davon abzuhalten, die Kontrolle über vernetzte Autos zu übernehmen, sind spezielle Sicherheitsprogramme nötig, die Argus anbietet. Solche Vorkehrungen werden noch wichtiger, wenn Fahrzeuge in nicht allzu ferner Zukunft nur noch von Computern gesteuert werden, während die Fahrer sich anderen Dingen zuwenden können.

Conti-Chef Elmar Degenhart sagte Reuters, für eine sichere Fahrt auf der Datenautobahn benötigten Autos einen digitalen Schutzmantel. "Mit dem Kauf von Argus erweitern wir deshalb unsere Expertise auf dem Gebiet der IT-Sicherheit. Wir erschließen uns damit eine führende Rolle in diesem wichtigen Zukunftsmarkt." Die Niedersachsen arbeiten bereits mit Argus zusammen. Die Conti-Tochter Elektrobit bietet zusammen mit dem israelischen Start-up-Unternehmen eine Technologie für drahtlose Software-Updates an. Die 2013 gegründete Argus mit Sitz in Tel Aviv beschäftigt rund 70 Mitarbeiter.

Zulieferer und Autohersteller

Conti treibt derzeit – wie andere Zulieferer und Autohersteller auch – die Entwicklung von Technologien für selbstfahrende Autos voran. Dazu beteiligt sich das Unternehmen an der branchenübergreifenden Allianz von BMW für selbstfahrende Autos. Die Münchner wollen solche Fahrzeuge zusammen mit Partnern bis 2021 auf die Straße bringen.