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Menschen in Booten im Mittelmeer.

Foto: AP Photo/Emilio Morenatti

Rom – Tunesien verschärft Kontrollen, um die illegale Abfahrt von Menschen in Richtung Italien zu stoppen. Seit August sei die Abfahrt von 1.304 Personen aus der Region um die Küstenstadt Sfax nach Italien verhindert worden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA, die sich auf Quellen des tunesischen Innenministeriums bezog.

Im Rahmen von Einsätzen gegen die illegale Auswanderung wurden unter anderem Motoren für Schlauchboote, Autos und Smartphones konfisziert. Allein am Montag und Dienstag seien 80 Personen beim Versuch aufgehalten worden, per Boot nach Italien auszuwandern. Zu den Gestoppten zählten auch drei Personen, gegen die wegen Kontakte zu Fundamentalistenkreisen ermittelt wurde. Die Staatsanwaltschaft von Sfax leitete eine Untersuchung ein.

In der süditalienischen Hafenstadt Vibo Valentia (Region Kalabrien) traf am Freitagvormittag indes das Schiff "Aquarius" der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" mit 588 Personen an Bord ein. Diese waren in den vergangenen Tagen vor der libyschen Küste gerettet worden. Weitere 18 algerische Migranten erreichten Sardinien.

Tunesier haben in Italien keine Chancen auf Asyl. Die meisten tauchen nach ihrer Ankunft mithilfe von Bekannten und Angehörigen unter und bleiben als illegale Einwanderer in Italien, warnte die italienische Polizei. Italien hat zwar mit Tunesien ein Rückführungsabkommen abgeschlossen, dies sieht aber eine Höchstgrenze der Abschiebung von 30 Personen pro Woche vor. Zuletzt lagen die Ankunftszahlen aber deutlich höher. (APA, 3.11.2017)