Neu-Delhi – Die indische Polizei hat in Neu-Delhi einen Mann festgenommen, der vor den Augen seiner eigenen Kinder ein 18 Monate altes Mädchen vergewaltigt haben soll. Der Mann habe sich am Mittwoch in seiner Hütte an dem Mädchen vergangen, als sie dort mit den zwei und vier Jahre alten Kindern des Mannes spielen wollte, gaben die Ermittler am Freitag bekannt.

Nach der Tat fand die Mutter ihr blutendes Kind vor dem Haus. Es wurde laut Polizei operiert, sein Zustand sei stabil. Dem mutmaßlichen Täter droht nun lebenslange Haft.

Polizei ließ Vergewaltigungsopfer im Stich

Im zentralindischen Bhopal wurden unterdessen vier Polizisten vom Dienst suspendiert, weil sie einem 19-jährigen Opfer einer Gruppenvergewaltigung jede Unterstützung verweigert haben sollen. Die Studentin hatte sich an die Polizisten gewandt, nachdem sie nach eigenen Angaben am Dienstag außerhalb des Bahnhofs von vier Männern vergewaltigt worden war.

Ihre Familie berichtete später, die Beamten hätten sich geweigert, die Anzeige aufzunehmen. Sie hätten sich über die Frau lustig gemacht und ihr vorgeworfen, ihre Geschichte erfunden zu haben. Erst in der dritten Polizeiwache sei der Vorfall ernst genommen worden. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben interne Ermittlungen ein.

Lebenslang für Vergewaltigung einer Zehnjährigen

Seit der brutalen Gruppenvergewaltigung einer jungen Studentin vor fünf Jahren hat Indien seine Gesetze gegen sexuelle Gewalt verschärft. Erst am Donnerstag verurteilte ein indisches Gericht zwei Männer wegen der Vergewaltigung ihrer zehnjährigen Nichte zu lebenslanger Haft und hohen Geldstrafen.

Indien hält einen traurigen Rekord bei Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch. Offiziellen Angaben zufolge wurden im Jahr 2015 mehr als 34.600 Vergewaltigungen registriert, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher sein. Der Statistik zufolge werden täglich allein in Neu-Delhi drei Kinder vergewaltigt. (APA, 3.11.2017)