Berlin – Deutschland will einem Zeitungsbericht zufolge eigene Spionagesysteme im Weltall für den Bundesnachrichtendienst anschaffen. Noch in diesem Monat könnte der Auftrag für den Bau von bis zu drei Satelliten vergeben werden, wie die Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskreise in Berlin berichteten.

Das Vertrauensgremium des Haushaltsausschusses im Bundestag habe dafür zunächst 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Bundesnachrichtendienst müsse in der Lage sein, "Informationen schnell und eigenständig beschaffen zu können, um möglichst unabhängige und aktuelle Lageeinschätzungen abgeben zu können", heißt es in einem Papier des deutschen Bundeskanzleramts, das den Zeitungen vorliegt.

Angebote von Airbus und OHB

Airbus und der Bremer Raumfahrtkonzern OHB hätten bereits Angebote für das vom Bundesnachrichtendienst geplante System namens "Georg" abgegeben. Parlamentarier spekulierten zudem über ein mögliches Angebot des israelischen Rüstungskonzerns IAI, der unter anderem die "Heron"-Drohne herstellt. (APA/Reuters, 4.11.2017)