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US-Präsident Donald Trump und der japanische Premierminister Shinzō Abe.

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Trump begrüßt Kaiser Akihito mit Handschlag.

Foto: AFP/Hishonko

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2009 verbeugte sich Obama vor Japans Kaiser und wurde dafür kritisiert.

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Washington/Tokio – Im Atomstreit mit Nordkorea demonstrieren US-Präsident Donald Trump und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe Einigkeit. Japan unterstütze Trumps harte Haltung gegenüber der Führung in Pjöngjang, sagte Abe am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump in Tokio. Die beiden Verbündeten seien in der Nordkorea-Frage zu hundert Prozent auf einer Linie. Der US-Präsident hatte zuvor seine härtere Gangart gegenüber Nordkorea bekräftigt und erklärt, Japan und die USA würden gemeinsam auf die "gefährliche Aggression" reagieren. Abe sagte, Japan werde nordkoreanische Raketen abschießen, wenn dies notwendig sei. Trump hatte Japan zuvor für den Import amerikanischer Militärgüter gelobt.

Der Handel ist neben Nordkorea das zweite wichtige Thema bei Trumps Besuch in Japan im Rahmen einer zwölftägigen Asien-Reise. Nordkoreas Führung hatte die Weltgemeinschaft mit neuen Atombomben- und mehreren Raketentests aufgeschreckt. Das Land arbeitet an atomwaffenfähigen Geschossen, mit denen das US-Festland erreicht werden kann. Es hatte zudem eine Rakete über Japan hinweggefeuert. Trump hatte einen Militäreinsatz gegen Nordkorea nicht ausgeschlossen.

Kritik an Handelspolitik

Gleichzeitig verteidigte Trump in Japan den Rückzug der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP. Bei einem Treffen mit Geschäftsleuten sagte Trump Montag früh (Ortszeit) in Tokio: "Wir werden mehr Handel haben als im Rahmen von TPP, und die Situation wird viel weniger komplex sein." Gleichzeitig forderte Trump freie und ausgeglichenen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern.

"Wir wollen einen freien und wechselseitigen Handel", sagte Trump bei einem Treffen mit seinem Gastgeber Ministerpräsident Shinzo Abe am Montag in Tokio. Derzeit sei das jedoch nicht der Fall. Er habe aber keine Zweifel, dass es "schnell und in einer sehr freundlichen Weise gemacht wird".

Trump lobte Japan dafür, dass es amerikanische Militärgüter kaufe. Allerdings würde Japan Millionen Autos in die USA verkaufen. "Und praktisch keine Autos kommen von den USA nach Japan."

TPP sei nicht die richtige Idee gewesen. TPP sollte rund um den Pazifik die größte Freihandelszone der Welt schaffen. Japan hält indes an dem ehrgeizigen Vorhaben weiter fest.

Hand statt Verbeugung

Am Montag wurden Trump und seine Frau Melania auch vom japanischen Kaiserpaar in deren Palast empfangen. Lächelnd gaben sie Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko zur Begrüßung die Hand, bevor sich die Vier zu einem für 30 Minuten geplanten Gespräch zurückzogen. Japanische Medien erinnerten an Trumps Vorgänger Barack Obama, der sich 2009 tief vor Japans Kaiser vorbeugt hatte und dafür von Konservativen in Amerika kritisiert worden war. (Reuters, APA, 6.11.2017)