Seoul – Südkorea hat im Atomstreit neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Die südkoreanische Regierung setzte am Montag 18 nordkoreanische Bankenvertreter auf eine Sanktionsliste, die in das Atomprogramm des kommunistischen Landes verstrickt sein sollen.

Künftig ist es südkoreanischen Vertretern und Unternehmen damit untersagt, Geschäfte mit den in China, Libyen und Russland ansässigen Nordkoreanern zu machen. Die Strafmaßnahmen wurden einen Tag vor einem Besuch von US-Präsident Donald Trump in Seoul vom südkoreanischen Außenministerium bekannt gegeben. Die 18 Nordkoreaner waren zuvor bereits von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt worden. Es sind die ersten unilateralen Sanktionen Südkoreas seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Moon Jae-in im Mai. Im September hatte auch der UN-Sicherheitsrat neue Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt.

Die Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel sowie zwischen Washington und seinen regionalen Verbündeten auf der einen Seite und Pjöngjang auf der anderen hatten sich in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Nordkorea hatte Anfang September nach eigenen Angaben seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vorgenommen. Zudem testete Pjöngjang in den vergangenen Wochen mehrfach Mittelstreckenraketen. (APA/AFP, 6.11.2017)