Jerusalem/Riad – Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas ist überraschend nach Saudi-Arabien gereist, um König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman zu treffen. Er solle am Montag in der Hauptstadt Riad eintreffen, sagte der palästinensische Botschafter in Saudi-Arabien, Bassam al-Agha, der Nachrichtenagentur Wafa. Laut der israelischen Zeitung "Haaretz" ist er auf dem Rückweg von einem Treffen in Sharm el-Sheikh mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi.

Sowohl internationale als auch palästinensische Themen sollen angesprochen werden, sagte der Botschafter in Riad. Laut "Haaretz" wird es bei dem Treffen zwischen Abbas und den Saudis vermutlich um die Verbindungen zwischen dem Iran und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gehen.

Die beiden größten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas hatten am 12. Oktober in Kairo ein Versöhnungsabkommen vereinbart. Ziel ist eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland. Die bisher nur das Westjordanland kontrollierende Palästinenserregierung von Abbas soll bis 1. Dezember die vollständige Verwaltung des Gazastreifens von der Hamas übernehmen.

Nach Kushner-Besuch

Außerdem haben laut einem CNN-Bericht erst Ende Oktober US-Präsident Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und der Nahostgesandte Jason Greenblatt Saudi-Arabien besucht, um dort Gespräche über die Nahost-Friedensbemühungen zu führen. Die USA versuchen die arabischen Staaten bei der Suche nach einer Einigung zwischen Israel und den Palästinensern einzubinden.

Am Wochenende hatte der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri von Saudi-Arabien aus überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Der Sunnit griff dabei die im Libanon einflussreiche Schiitenmiliz Hisbollah sowie deren Schutzmacht Iran an. Er deutete an, dass er um sein Leben fürchte. (red, APA, dpa, 6.11.2017)