Brüssel/London – Fast 50 Geldhäuser mit Sitz in Großbritannien haben nach Angaben aus informierten Kreisen schon bei Bankenaufsehern der Eurozone angeklopft, um Auskunft über die Verlagerung von Geschäften zu erhalten. Dies habe die oberste Branchenwächterin der Eurozone, Daniele Nouy, den EU-Finanzministern am Montag mitgeteilt, sagte ein Vertreter der Staatengemeinschaft, der an dem Treffen teilnahm.

Die Französin habe den Ministern zudem gesagt, dass mehrere große Banken, die von Großbritannien aus operativ in der Eurozone tätig seien, mit ihren Brexit-Plänen vorankämen. Einige Institute hätten schon Bank-Lizenzen in der Eurozone beantragt. Viele Geldhäuser würden aber immer noch mit ihren Plänen hinterherhinken. Das sei ein Grund zur Sorge.

Lizenz in EU-Land erforderlich

Die Briten wollen die EU Ende März 2019 verlassen. Das zwingt viele Geldhäuser zum Umbau. Denn nach dem Brexit können Geldhäuser von London aus voraussichtlich keine Produkte mehr in den verbleibenden 27 EU-Staaten verkaufen. Dafür erforderlich ist dann eine Lizenz in einem EU-Land. Nouy hatte wiederholt angemahnt, dass Institute Anträge für Bank-Lizenzen in EU-Ländern nicht auf die lange Bank schieben sollten. (Reuters, 6.11.2017)