Genf – In diesem Jahr sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits 2.925 Migranten bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben. Zuletzt sei die Lage besonders dramatisch gewesen, berichtete die Organisation am Dienstag in Genf. In nur vier Tagen seien fast 2.600 vor dem Ertrinken gerettet worden. 34 Menschen konnten nur noch tot geborgen werden, 50 gelten als vermisst.

Es sei eine der "härtesten Woche für die Rettungskräfte" gewesen, so IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo. Im Vorjahr starben bis Anfang November fast 3.200 Männer, Frauen und Kinder.

Weniger als im Vorjahr

Bis Anfang November nahmen laut IOM über 154.000 Migranten die gefährliche Überfahrt auf sich. Im Vergleich zum Vorjahr ist das deutlich weniger. 2016 kamen im gleichen Zeitraum über 337.000 Menschen nach Europa. Der Großteil der Flüchtlinge kommt weiterhin in Italien an Land an, ein Viertel verteilt sich auf Griechenland, Zypern und Spanien.

Die meisten Männer, Frauen und Kinder stammen aus Westafrika. 80 Prozent aller Frauen und Mädchen aus Nigeria sind nach einer jüngsten Studie der IOM Opfer von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung. Flüchtlinge aus Bangladesch, Eritrea, Ägypten, dem Sudan, Marokko, Syrien und Libyen wurden ebenfalls in der Statistik erfasst. (APA, 7.11.2017)