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Zu wenige junge Frauen wollen einen Beruf in der Cybersicherheitsbranche anstreben.

Foto: REUTERS/Steve Marcus

Der Anteil von Frauen in der IT- und Techbranche ist bekanntlich gering. Das sieht auch in der Cybersicherheitsbranche nicht anders aus. Das Unternehmen Kaspersky hat nun untersucht, wieso speziell dieser Zweig für Frauen nicht attraktiv ist und was dagegen zu machen ist.

Mehr Frauen gegen Fachkräftemangel

In der Branche werden dringend neue Fachkräfte gesucht. Das Beratungsunternehmen Frost and Sullivan geht davon aus, dass im IT-Security-Bereich bis 2022 1,8 Millionen Mitarbeiter fehlen werden. Der Frauenanteil liegt demnach derzeit bei elf Prozent. Kann man mehr Frauen in die Jobs holen, könnte man auch den Fachkräftemangel abfangen, so die Überlegung.

Doch die Branche steht bei jungen Frauen, die vor der Berufswahl stehen, nicht hoch im Kurs. Kasperskys Umfrage zufolge hat das unter anderem damit zu tun, dass es zu wenige weibliche Vorbilder gibt. 42 Prozent der befragten jungen Frauen würden bei der Berufswahl darauf Wert legen, dass es weibliche Vorbilder in der Branche gibt. Für die Hälfte sei es wichtig in einem Umfeld zu arbeiten, in dem in etwa gleich viele Männer und Frauen arbeiten. Die gängigen Klischees von Hackern, Geeks und Nerds würden allerdings ein negatives Bild vermitteln.

Fähigkeiten früh fördern und Imagewandel nötig

Hilfreich wäre es laut Kaspersky, wenn schon in der Schule entsprechende Fähigkeiten gefördert würden. 75 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass die IT-Security-Branche nicht interessant für sie sei, weil sie keine Programmierkenntnisse hätten. 52 Prozent gaben an, allgemein kein Interesse an Computertechnik als Karriereoption zu haben. 45 Prozent fehle das Wissen um Berufe in der Branche.

Die Branche habe einen grundlegenden Imagewandel notwendig. "Für eine positivere Darstellung benötigen wir präsente, charismatische und auch weibliche Vorbilder, die nicht dem Stereotyp eines im Dunkeln vor sich hin hackenden Geeks entsprechen", so Stefan Rojacher, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Kaspersky Lab.

Für die Studie wurden rund 4.000 Personen im Alter zwischen 16 und 21 aus Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Israel und den Niederlanden befragt. (red, 7.11.2017)