Der Streaming-Plattform Oolipo des deutschen Medienhauses Bastei Lübbe droht das Aus. Das mit hohem finanziellen Aufwand entwickelte Portal für digitale Leseinhalte habe "bei Weitem nicht die erwarteten und notwendigen Nutzerzahlen erreicht", teilte Bastei Lübbe am Dienstag mit. Auf die Vermögenswerte der Berliner Tochterfirma habe der Verlag eine außerplanmäßige Abschreibung verbucht.

Weitere Vorgehensweise soll geprüft werden

Die Wertkorrektur werde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im zweiten Quartal mit 3 Millionen Euro belasten. In den kommenden Monaten werde der Vorstand prüfen, wie es mit Oolipo weitergehen soll. So sollen Möglichkeiten erörtert werden, die entwickelte Technologie anderweitig einzusetzen oder die Tochterfirma zu "verwerten". Bastei Lübbe werde keine weiteren Mittel mehr in das Projekt investieren.

Bei Oolipo bekommen Leser über eine Smartphone-App Zugang zu Geschichten, die eigens für die App entwickelt wurden. Die Fortsetzungsromane sind mit kurzen Animationen, Bildern und Tönen angereichert. Die Mediengruppe Bastei Lübbe sieht sich mit einem Jahresumsatz von 146 Mio. Euro als größtes mittelständisches Familienunternehmen im Verlagswesen in Deutschland. Neben dem klassischen Buchbereich als Kerngeschäft baut das Unternehmen seine digitalen Angebote aus. (APA/dpa, 7.11.2017)