Yokohama – Steigende Kosten auf dem heiß umkämpften US-Automarkt haben den Gewinn von Nissan überraschend um rund ein Fünftel einbrechen lassen. Im zweiten Quartal stand statt des erwarteten Zuwachses nur noch ein auf umgerechnet knapp eine Milliarde Euro geschrumpftes operatives Ergebnis in den Büchern, wie Japans zweitgrößter Autobauer am Mittwoch mitteilte.

Zugleich verkaufte Nissan in Amerika, dem wichtigsten Markt der Japaner, weniger Fahrzeuge. Angesichts des harten Wettbewerbs nehmen Autokonzerne in den USA immer mehr Geld in die Hand, um Kunden zu gewinnen. Vor allem für Limousinen gewähren die Hersteller Rabatte, weil Verbraucher immer stärker nach Geländewagen Ausschau halten.

Zudem drückten laut Nissan Sonderkosten für eine Beilegung des Streits über defekte Airbags von Takata das Ergebnis.

Für das bis März laufende Geschäftsjahr hat Nissan nun die Prognose nach unten geschraubt. Statt umgerechnet mit 5,2 Mrd. Euro rechnet Nissan nur noch mit einem operativen Gewinn von rund 4,9 Mrd. Euro. Hintergrund sind vor allem die mit dem Skandal um unzulängliche Sicherheitschecks in Japan verbundenen Kosten. Nissan hatte deshalb 1,2 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen und die Produktion für den Heimatmarkt rund drei Wochen ausgesetzt. (APA/Reuters, 8.11.2017)