Wien – Der Streikbeschluss des ÖGB hat die Herbstlohnrunde der Metaller wieder in Bewegung gebracht. Am Donnerstag wird weiterverhandelt. Ursprünglich wollte man an einen neutralen Ort, das Hotel Hilton Vienna Danube, ausweichen. Dann entschieden sich die Verhandler doch für den Sitz der Wirtschaftskammer.

Die ersten fünf Verhandlungsrunden über den Kollektivvertrag der Metaller verliefen ergebnislos. In einer sechsten Runde wollen die Sozialpartner beweisen, dass Resultate erzielt werden können.
ORF

Druck aus der Metallindustrie

Druck kam offenbar auch von anderen Fachverbänden der Metallindustrie. Stahlerzeuger und Bergbaubetriebe, Fahrzeug- und Nicht-Eisenmetallindustrie sowie Gießereien und Gas-/Wärmeerzeuger sehen sich in Geiselhaft der Metalltechnischen Industrie, die mit 1.200 Unternehmen und 130.000 Beschäftigten den Großteil der insgesamt 185.000 Metallarbeiter und Industrieangestellten repräsentiert. Die Branchen halten ihre Lohnrunden parallel ab.

Produktions- und Privatangestelltengewerkschaft sind dabei sehr erpicht, dass keiner ausschert und der Kollektivvertrag nur im Gleichklang verändert wird. Druck, man möge sich doch in der Mitte treffen, kam dem Vernehmen nach auch von den Mitgliedsbetrieben, also Metallverarbeitungs- und Maschinenbauunternehmen. Es müsse doch möglich sein, sich in der Mitte zu treffen, schildert ein Insider den Tenor.

Kompromiss noch nicht in Sicht

Ob das ausreicht, ist fraglich. Die Gewerkschaft will einen Dreier vor dem Komma sehen und trommelt das seit Tagen in Betriebsversammlungen. Die Arbeitgeber bieten aber nur 2,5 Prozent an. Veit Schmid-Schmidsfelden, graue Eminenz im Verhandlungsteam der Arbeitgeber, wird am Donnerstag übrigens nicht dabei sein, er weilt im Ausland.

Den Spagat schaffen muss nun Chefverhandler Johannes Collini vom gleichnamigen Unternehmen in Hohenems. Er sitzt Rainer Wimmer (Proge) und Karl Dürtscher (GPA) gegenüber. (ung, 8.11.2017)