Syrische Regierungstruppen patrouillieren in Deir ez-Zor am vergangenen Samstag.

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Deir ez-Zor – Einen Tag nach ihrer Vertreibung aus Abu Kamal hat die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) laut Aktivisten einen Teil der ostsyrischen Stadt wieder eingenommen. Die IS-Miliz habe am Donnerstagabend einen Gegenangriff gestartet und über 40 Prozent der Stadt zurückerobert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit.

Abu Kamal war die letzte Bastion der Jihadisten in Syrien. Die syrische Armee hatte die Stadt an der Grenze zum Irak mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und verbündeter Milizen am Donnerstag nach heftigen, aber kurzen Kämpfen eingenommen. Zuvor hatte die sunnitische Extremistengruppe bereits die Großstadt Deir ez-Zor verloren und sich auch aus dem nahe Abu Kamal gelegenen irakischen Grenzort Al-Kaim zurückziehen müssen.

Heftige Kämpfe

Wie die oppositionsnahe Beobachtungsstelle erklärte, brachten die Jihadisten am Freitag aber mehrere Viertel im Norden von Abu Kamal wieder in ihre Gewalt. Die IS-Miliz versuche, ihre letzte Bastion zu verteidigen, es wüteten heftige Kämpfe in der Stadt, erklärte die Organisation, die ihre Informationen von einem Netz aus Aktivisten vor Ort bezieht. Für Medien sind sie meist kaum zu überprüfen.

Es war damit gerechnet worden, dass die Jihadisten in Abu Kamal heftigen Widerstand leisten würden. Nach dem Verlust der IS-Hochburgen im Irak und Syrien war vermutet worden, dass sich viele Mitglieder der IS-Führung sowie der harte Kern der ausländischen Kämpfer in die irakisch-syrische Grenzregion am Euphrat zurückgezogen haben. (APA, 9.11.2017)