Bonn – Das US-Geschäft bleibt die treibende Kraft für die Deutsche Telekom. Wegen guter Geschäfte von T-Mobile US sei die Prognose für das bereinigte Betriebsergebnis (Ebita) im Gesamtjahr auf rund 22,4 bis 22,5 Milliarden Euro angehoben worden, teilte der Bonner Konzern am Donnerstag mit. Im dritten Quartal legte das bereinigte Betriebsergebnis um 3,3 Prozent auf 5,72 Milliarden Euro zu.

Der Umsatz hingegen stieg lediglich leicht um 0,8 Prozent auf 18,25 Milliarden Euro. Wegen einer milliardenschweren Abschreibung auf die Großkundensparte T-Systems sank der Gewinn um mehr als die Hälfte auf 507 Millionen Euro. Die Telekom gab damit im Vergleich zu den Erwartungen des Marktes ein gemischtes Bild ab. Analysten hatten bei Erlösen von 18,37 Milliarden Euro mit einem bereinigten Betriebsgewinn in Höhe von knapp 5,62 Milliarden Euro gerechnet.

Ende der Fusionsgespräche

Erst am Wochenende hatten T-Mobile US und der kleinere Wettbewerber Sprint ihre Fusionsgespräche beendet. Telekom-Chef Timotheus Höttges begründete das Aus für die Verhandlungen unter anderem mit der Aussicht auf eine zu geringe Ausbeute und Streitigkeiten, wer das fusionierte Unternehmen führen sollte.

Die Telekom muss dennoch weiterhin viel Geld in die Hand nehmen, um die Weichen für künftiges Wachstum zu stellen. In Deutschland steht der Aufbau eines Mobilfunknetzes der fünften Generation (5G) an. Die Frequenzen sollen im kommenden Jahr veräußert werden. Zudem sind hohe Ausgaben in den USA nötig, um den Platzhirschen AT&T und Verizon weiter Kunden abzujagen. Ende September lag die Netto-Verschuldung der Telekom bereits bei 52,6 Milliarden Euro. (APA, 9.11.2017)