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In der Sparte Power & Gas brach das Ergebnis um 40 Prozent ein, Siemens Gamesa schrieb sogar Verlust.

Foto: Michael Dalder

München – Die Kraftwerks- und die kürzlich fusionierte Windkraft-Sparte haben Siemens im vierten Quartal belastet. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft ging deshalb um zehn Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück, wie der Industriekonzern am Donnerstag in München mitteilte. Siemens verfehlte damit die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten deutlich.

In der Sparte Power & Gas brach das Ergebnis um 40 Prozent ein, Siemens Gamesa schrieb sogar Verlust. "Die meisten Geschäfte sind so stark wie nie", sagte Vorstandschef Joe Kaeser vor der Bilanzpressekonferenz. "Dennoch haben wir in einzelnen Geschäften strukturelle Aufgaben zu bewältigen."

Streichung von 6000 Stellen

Siemens-Chef Joe Kaeser bereitet die Beschäftigten angesichts der Probleme im Kraftwerksgeschäft auf massive Stellenstreichungen vor. "Unsere Division Power and Gas kämpft seit längerem mit sehr schwierigen Marktverhältnissen und strukturellen Herausforderungen", sagte Kaeser heute, Donnerstag, in München.

"Wenn dieses Geschäft eine Zukunft haben soll, dann müssen wir reagieren. Wir müssen die Kapazitäten anpassen, auch wenn das schmerzhafte Einschnitte bedeutet".

Siemens wird wohl in der Kraftwerkssparte sowie im Geschäftsfeld Prozessindustrie und Antriebe mehrere tausend Stellen streichen, über rund 4.000 gefährdete Jobs wird spekuliert. Zusätzlich hatte der Windturbinenhersteller Siemens Gamesa angekündigt, bis zu 6.000 Jobs zu kappen. Im Kraftwerksgeschäft leidet Siemens unter einer Nachfrageflaute vor allem bei großen Gasturbinen, die Preisdruck und Überkapazitäten nach sich zieht.

"Wir sind davon überzeugt, dass es weiterhin einen Weltmarkt für große Gasturbinen geben wird", sagte Kaeser. Dieser werde aber deutlich kleiner sein und die Nachfrage werde sich Richtung Asien, Lateinamerika und Afrika verschieben. "Daher müssen wir jetzt handeln, unsere Kapazitäten anpassen und zugleich in innovative Zukunftstechnologien investieren." (APA, 9.11.2017)