Rom – Der italienische Enthüllungsjournalist Gianluigi Nuzzi berichtet in seinem am Donnerstag erschienenen Buch "Peccato Originale" (Die Erbsünde) von einer Machtlobby im Vatikan mit Zugriff auf den vatikanischen Finanzen, die schon seit den Zeiten von Paul VI. jegliche Reform im Vatikan verhindert habe.

"Im Vatikan gibt es eine Machtlobby, die den Reformprozess Franziskus ´ verhindern, wie bereits zu den Zeigen von Benedikt XVI.", so Nuzzi. Die Lobby sei vor allem in der Vatikanbank IOR besonders einflussreich.

Riesiges Bankkonto von Mutter Teresa

Die 2016 heiliggesprochene Mutter Teresa von Kalkutta war Inhaberin bei Vatikanbank IOR eines riesigen Bankkontos. "Das Konto war so groß, dass der Bank die Pleite gedroht hätte, hätte Mutter Theresa dieses Konto geschlossen", berichtete Nuzzi bei der Vorstellung seines Buches am Donnerstag in Rom.

Mutter Teresa sei einige der wenigen Frauen mit einem Konto in der Vatikan-Bank gewesen, berichtete Nuzzi. Sie hatte enge Beziehungen zu Bischof Donato De Bonis, der rechten Hand des langjährigen und zwielichtigen IOR-Chefs Paul Marcinkus. Sie sei die einzige Inhaberin des Kontos gewesen. "Der Betrag auf diesem Konto ist eines der bestgehüteten Geheimnisse beim IOR", so Nuzzi bei der Präsentation des im Verlag Chiarelettere erschienenen Buchs. (APA, 9.11.2017)