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Ein WM-Quali-Aus wäre ein Makel in der großen Karriere des Daniele De Rossi, Weltmeister von 2006.

Foto: AP/Degl'Innocenti

Stockholm/Köln – Die Angst vor dem Weltuntergang lässt in Italien Raum für wilde Spekulationen. Bereits vor den Playoff-Spielen in der WM-Qualifikation gegen Schweden wird offen über die Absetzung des Nationaltrainers Gian Piero Ventura und über ein Comeback des Vorgängers Antonio Conte diskutiert.

"Wenn wir die WM verpassen, käme das einer Apokalypse gleich", sagt Verbandschef Carlo Tavecchio. Vor dem Hinspiel in Stockholm am Freitag (20.45 Uhr, Dazn) sollen daher bereits hochrangige Verbandsvertreter Conte in London besucht haben, um den Chelsea-Coach zu einer Rückkehr zu bewegen. Aber auch Ex-Trainer Fabio Capello wird gehandelt.

Selbst wenn Ventura im Rückspiel am Montag in Mailand (20.45 Uhr, RTL Nitro) das Ticket zur WM in Russland löst, muss er nach den vielen schwachen Auftritten in seiner Amtszeit um seinen Job fürchten.

Immobile soll es richten

Den Untergang des italienischen Fußballs soll vor allem Ciro Immobile verhindern, der in der Form seines Lebens ist und für Lazio Rom in der Liga nach Belieben trifft. "Er ist in bestechender Form, natürlich hoffen wir auf seine Tore", sagt Ventura über den ehemaligen Dortmunder Chancentod.

Der Coach ist sich sicher, das Ziel zu erreichen: "Mit unserer Entschlossenheit werden wir das WM-Ticket lösen. Wir denken nicht einmal ans Ausscheiden." Bislang haben die Italiener nur 1930 und 1958 bei Weltmeisterschaften gefehlt.

Rückendeckung erhält Ventura von der "Gazzetta dello Sport", die titelte: "Die Azzurri können nicht scheitern." Derweil bemüht Verteidiger Leonardo Bonucci die Vergangenheit: "Als Italien 2006 Weltmeister wurde, gab es im Umfeld einiges Chaos, doch dann hat sich das ganze Land hinter die Nationalmannschaft gestellt. Unsere Stärke liegt darin, dass wir in schweren Momenten zusammenstehen."

Buffon: Schweden nicht umsonst vor Niederlanden

Routinier Daniele De Rossi, Weltmeister von 2006, warnt aber: "Wir dürfen uns gegen diese starke Mannschaft keine Fehler leisten." Gianluigi Buffon, der zum Abschluss seiner Karriere die sechste WM-Teilnahme anstrebt, äußerte Respekt: "Schweden hat nicht umsonst die Niederlande hinter sich gelassen."

Der schwedische Trainer Janne Andersson, der in Gruppe A nur Frankreich den Vortritt lassen musste, sieht sich auch in der Außenseiterrolle gut gerüstet: "Wenn wir unsere Form abrufen, müssen wir keinen Gegner fürchten, auch nicht Italien." Er setzt unter anderem auf Marcus Berg, der in zehn Quali-Spielen zehn Tore erzielte, und Leipzig-Star Emil Forsberg. (sid, 9.11.2017)