Obwohl die Konkurrenz durch passive Produkte zunimmt, werden sich wohl auch Asset-Manager über Zuflüsse freuen könnnen.

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Wien – Das weltweit von Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen wird bis 2025 voraussichtlich von derzeit 85 auf 145 Billionen US-Dollar (125 Bio. Euro) steigen. Das entspricht einem Plus von rund 70 Prozent der aktuell gehaltenen Assets, berichtet die Financial Times (FT) unter Berufung auf eine Studie der internationalen Beratungsgesellschaft PwC. Allerdings werden die Anbieter von aktiv gemanagten Portfolios nur einen geringeren Teil von dem größeren Kuchen abbekommen.

Dem Bericht zufolge schätzt PwC, dass die sogenannten "Assets under Management" in den kommenden acht Jahren um mehr als 60 Billionen Dollar (52 Bio. Euro) zulegen werden. Aller- dings werde der Anteil der aktiv gemanagten Fonds von derzeit 71 auf 60 Prozent zurückgehen. "Die Anbieter müssen Maßnahmen ergreifen, wenn sie diesen fundamentalen Wechsel in der Branche überleben wollen", zitiert Fondsprofessionell aus der PwC-Studie.

Schlechtere Performance

Diese Einschätzung basiert auf der Beobachtung, dass Anleger sich zweimal überlegen, ob sie ihr Geld Portfoliomanagern anvertrauen, die eine aktive Strategie fahren. Der Grund dafür ist, dass diese im Vergleich zu ihren passiven Konkurrenten (etwa Indexfonds; ETFs) oftmals schlechter abschneiden, zugleich aber höhere Gebühren als diese verlangen. Die Beratungsgesellschaft schätzt daher, dass sich das Volumen der passiven Portfolios bis 2025 mehr als verdoppelt und bei 36 Billionen Dollar (31 Bio. Euro) stehen wird. Ihr Marktanteil werde entsprechend von 17 auf 25 Prozent steigen. Die verbleibenden 15 Prozent stecken in alternativen Produkten, inklusive Immobilien und Private-Equity-Investments.

"Die Vermögensverwalter können von dieser Wachstumschance aber profitieren, wenn sie innovativ sind", teilt Olwyn Alexander, Leiter der Gruppe für Globales Asset Management und Wealth Management bei PwC, mit. "Es ist aber ein ,Machen oder Sterben', und am Ende wird es eine große Kluft zwischen einige wenigen Anbietern mit einem sehr hohen verwalteten Kundenvermögen und vielen Gesellschaften mit nur geringen Assets geben."

Härtetest steht noch aus

Allerdings betont Alexanders Kollegin Elizabeth Stone, dass aktive Manager den Kopf nicht in den Sand stecken sollten – es gebe auch für sie eine Zukunft: Das Volumen aktiv gemanagter Portfolios wachse zwar langsamer, aber es wachse und verfüge immer noch über den größten Marktanteil.

Stone weist weiter darauf hin, dass die kostengünstigen Produkte zwar bei steigenden Märkten sehr interessant sind. Der Härtetest stehe aber noch aus: "Wenn die Märkte irgendwann abrutschen, wird man sicher eine anhaltende Nachfrage nach aktiv gemanagten Fonds sehen."

Das Analysehaus Morningstar hat die Performance aktiver und passiver Fonds verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Performance der aktiv verwalteten Fonds bescheiden ausfällt. Alles sei aber auch eine Frage der Kosten. So zeige sich, dass günstige aktiv verwaltete Fonds die teuren Pendants um Längen schlagen. (12.11.2017)