Foto: Fifa 18

Spielhersteller Electronic Arts erwägt, Sportspiele wie "Fifa" und "Madden NFL" künftig nicht mehr jährlich in einer neuen Version auf den Markt zu bringen. Anstelle dessen könnte das bisherige Modell, wonach Kunden jedes Jahr 60 Euro für die aktuelle Ausgabe ablegen müssen, in ein Live-Service umgewandelt werden. "Es gibt eine Welt, in der es immer einfacher wird, Inhalte zu bewegen – in der wir möglicherweise keine jährlichen Veröffentlichungen mehr machen müssen", blickt EA-Chef Andrew Wilson in einem Interview mit Bloomberg in die Zukunft seines Konzerns aber wohl auch der gesamten Videospielindustrie. "Wir sprechen über diese Games wirklich schon als 365-Tage-Live-Service."

Vom Abo zum Streaming-Dienst

In einem ersten Schritt könnte EA damit Abonnements für Spieler anbieten, die immer die aktuellsten Inhalte haben wollen und diese mit laufenden Updates beliefern. Doch geht es nach der Ansicht des EA-Bosses, entwickelt sich die Branche langfristig gesehen zu Streaming-Anbietern – ähnlich wie es bereits bei Musik und Filmen der Fall ist. Ein großer Vorteil dieses Modells wäre, dass Spiele und Inhalte generell weniger abhängig sind von zu Verfügung stehenden Hardware-Plattformen. Man könnte das neue "Fifa 18" bzw. "Fifa 24" dann genauso auf dem Fernseher wie auf dem Handy spielen und Hersteller würden sich Kosten im digitalen Vertrieb sparen. Voraussetzung dafür ist gewiss der stetige Ausbau von moderner Breitbandinternetanbindungen. Einer der ersten Schritte in diese Richtung ist Sony Streaming-Dienst Playstation Now, über den man gegen eine monatliche Gebühr PS4- und PS3-Games spielen kann. Eigenen Angaben nach arbeitet auch Microsoft an einem eigenen Streaming-Dienst für Videospiele, der allerdings erst in ein paar Jahren an den Start gehen könnte. (zw, 9.11.2017)

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