Ausgedehnte Spaziergänge durch die friaulischen Weinberge, zahlreiche Cappuccini und Espressi in Cividale, so lässt es sich genüsslich im Hinterland von Triest leben. Die lokale Küche kennt neben Pasta und Orsotto (Gerstenrisotto) sehr viel und sehr deftiges Fleisch. Und natürlich Käse, Wurst und Schinken.

Gemüse ist hier eine rare Spezies. Auf unsere Frage nach der Beilage zum Ferkel antwortete der Wirt: "Kartoffeln?" Doch dann kam dieser köstliche Fenchel, hauchdünn aufgeschnitten wie Prosciutto, knackig und doch nicht ganz roh. Das süße Aroma des Fenchels und die würzige Note der Ripperln verbanden sich hervorragend. Wieder zu Hause, blieb mir neben wunderschönen Erinnerungen auch die unbändige Lust auf Fenchel.

Foto: neuensausderküche

Zutaten (für zwei Portionen)

  • 1 große oder 2 kleinere Fenchelknollen
  • 100 g Sonnenblumenkerne, über Nacht eingeweicht
  • 2 Schalotten
  • 2 EL Kapern
  • 1-2 EL Zitronensaft
  • 1/2 TL geriebene Zitronenschale oder 1/2 TL Thymianblättchen oder beides
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Stückchen Alge, gemörsert

Sonnenblumenkerne über Nacht einweichen oder mit kochendem Wasser übergießen und 30 Minuten ziehen lassen.

Den Fenchel waschen und mit dem Spiralschneider oder mit einem guten Hobel in ganz feine Scheiben hobeln. Einen Topf mit etwas Wasser zum Kochen bringen. Den vorbereiteten Fenchel auf einen Dunsteinsatz geben und den Einsatz über das kochende Wasser hängen. Zwei bis drei Minuten dünsten, und der Fenchel ist fertig. Die italienische Variante war vermutlich noch kürzer gedünstet oder gar nur im Bratensaft angewärmt.

Die Schalotten schälen und fein hacken. Einen Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Schalottenwürfel anbraten. Alle restlichen Zutaten für das Pesto – bis auf die Thymianblättchen – in den Blitzhacker geben und pürieren, aber nicht ganz fein. Die Masse zu den Schalotten in die Pfanne geben und kurz durchschwenken.

Den Fenchel salzen und mit etwas Olivenöl durchmischen und auf zwei Teller anrichten. Das Pesto darauf verteilen. Mit dem Thymian und eventuell einigen Kapern dekorieren.

Aus Sicht der TCM

Im TCM-Kalender befinden wir uns in der Dojo-Zeit, der Übergangszeit zwischen Herbst und Winter, in der man bekömmlichen essen sollte, um den krankmachenden Faktoren im Winter vorzubeugen. Für alle, die sich träge fühlen, ist eine Detox-Kur zu empfehlen. (Pascale Neuens, 11.11.2017)