Wien – Der langjährige österreichische Skisprung-Erfolgstrainer Alexander Pointner und seine Frau Angela haben im Buch "Mut zur Klarheit" den tragischen Tod ihrer Tochter Nina als Folge eines Selbstmordversuchs verarbeitet. Ziel des Paars ist es, die Themen Suizid und Depression zu enttabuisieren und zu entstigmatisieren und mit ihrer Offenheit auch Menschen mit ähnlichen Schicksalen zu helfen.

In der alles andere als leichten Lektüre, die Alexander und Angela Pointner vor kurzem auch in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" bei Claudia Stöckl vorgestellt haben, werden der durch Depressionen ausgelöste Selbstmordversuch der Tochter und auch das Auffinden von Nina durch ihre Mutter ebenso wie das anschließende 13-monatige Wachkoma geschildert. Trotz des aufopfernden Kampfes der Eltern ist Nina Pointner am 17. Dezember 2015 im Alter von 17 Jahren verstorben.

Offen spricht die Familie über Depression, den Umgang mit Trauer und das diese viel länger dauert, als viele meinen, sowie auch über fehlenden Beistand.

Zitat aus dem Schlusskapitel: "Dieses Buch zu schreiben kostete mehr Überwindung, als anfangs gedacht... Wir sind nicht diejenigen, die wissen, wie man mit so einem Erleben umgeht. Wir sind auch nicht diejenigen, die alles richtig machen. Aber wir sind Eltern, die sich getrauen, ihre Not, ihre Zweifel und ihr Bemühen offen zu äußern. Dank meiner Verdienste als Skisprungtrainer haben wir auch die Möglichkeit, öffentlich gehört zu werden."

Man sei sich bewusst, so heißt es im Nachwort, dass es Kritiker geben werde, die beklagen, dass man dieses Schicksal auch noch vermarkte. "Unser Beispiel soll jenen Mut machen, die es nicht mehr ertragen zu schweigen, die es nicht mehr ertragen, dass sie in ihrer Not nicht gesehen werden." (APA, 10.11.2017)