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Vor dem Börsengang will NTV die Flotte um fünf neue Italo-Evo-Züge auf insgesamt 42 Züge aufstocken.

Foto: Reuters/Rossi

Der Börsengang von Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV) soll laut Unternehmenschef Flavio Cattaneo in der ersten Jahreshälfte 2018 erfolgen und Berichten zufolge von Goldman Sachs, Banca Imi und Unicredit flankiert werden. Der Unternehmenswert wird bis auf 2,3 Milliarden Euo geschätzt.

Der Hochgeschwindigkeitszug Italo, der von einem Konsortium um den damaligen Ferrari-Präsidenten Luca Cordero di Montezemolo vor acht Jahren erdacht wurde, ist inzwischen nicht nur zu den Billigfliegern im italienischen Binnenmarkt, sondern auch zu den Staatsbahnen mit ihren "Frecce Rosse" zur Konkurrenz geworden. Die staatliche Eisenbahngesellschaft FS plant, im kommenden Jahr ihre "roten Pfeile" auszugliedern und zu privatisieren.

Italo ist im europäischen Bahnszenario eine Eigenheit. Denn die Superschnellverbindung NTV befindet sich in privaten Händen. Sie hat auch seit kurzem den Busdienst Itala aufgebaut. Vor kurzem wurde Mitgründer und Großaktionäre Montezemolo zum Chairman ernannt. Der neue NTV-Präsident ist bestens vernetzt: nicht nur in Italien, sondern auch im Ausland, etwa in den Golfländern. Dies könnte dem geplanten Börsengang zugutekommen.

Cattaneo stockt Beteiligung auf

Auch der Chef des Modehauses Tod's, Diego della Valle, zählt zu den Gründern und Anteilhabern des privaten Schnellzugbetreibers. Hingegen hat NTV-Chef Cattaneo, der einst erfolgreich die Mailänder Messegesellschaft an die Börse brachte, kürzlich seine Beteiligung bei NTV auf fünf Prozent aufgestockt.

Vor dem Börsengang will NTV die Flotte um fünf neue Italo-Evo-Züge auf insgesamt 42 Züge aufstocken. Damit werden ab Inbetriebnahme dieser Züge täglich 96 Verbindungen garantiert. Alle 30 Minuten soll es eine Verbindung zwischen Mailand und Rom, eines der ertragreichsten Geschäfte der Superschnellverbindungen geben. Auch wird daran gedacht, das Netz auf internationaler Ebene auszubauen. In den ersten neun Monaten 2017 hat NTV den Umsatz um 26 Prozent auf 329 Millionen Euro und den operativen Gewinn um 79 Prozent auf 64,2 Millionen erhöht. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 11.11.2017)